Ratingen: Viele kaufen mit Bedacht

Am Samstag und Sonntag kamen die Ratinger zum Shopping in Scharen in die Innenstadt. Spielzeug und Bücher waren der Renner.

Ratingen. Süßer die Kassen nicht klingeln: Dritter Adventssamstag und verkaufsoffener Sonntag - in Ratingen war ausgiebiges Shopping angesagt. Allgemein gilt dieses Wochenende als das umsatzstärkste und entsprechend voll war es auch in der Innenstadt.

"Das Einkaufen ist angenehmer und entspannter als an den Samstagen", sagt Zeynep Karakas, während sie ein bedrucktes Top bei H&M für den Weihnachtsabend aussucht.

Auf die Frage, wie viel ihr die Geschenke für ihre Kinder wert sind, möchte sie nicht sofort antworten: Die beiden Kleinen quengeln inmitten der vollen Filiale, aber sie haben - wie wohl alle Kinder in der Vorweihnachtszeit - noch größere Ohren bezüglich der anstehenden Geschenke als zu anderen Jahreszeiten.

"Ungefähr 100 Euro", flüstert die Ratingerin und liegt damit im Durchschnitt, was die Ausgaben für das bevorstehende Weihnachtsfest 2008 betreffen.

"Die Kunden kaufen überlegter und gezielter", sagt Günter Trefz vom Spielwarenladen Trefz an der Bechemer Straße. "Gekauft wird oft nicht mehr das, was in der Fernsehwerbung gezeigt wird, sondern Qualität."

Tatsächlich sind es hochwertige Spielzeugtraktoren eines deutschen Herstellers oder das schier unendliche Sortiment an Tiermodellen, die das verstärkte Interesse der Kunden wecken. Immer noch ein Renner sind die Experimentier- oder Orientierungskästen aus dem Bereich Physik und Chemie oder Sets, mit deren Hilfe die Kinder Kristalle züchten können.

Bis zu 100 Euro ist einer dieser Kästen den bedachten Eltern wert, und zeigt einen Trend, der lärmendem und blinkendem Plastikspielzeug aus Fernost den Rücken kehrt: "Die Eltern sind heute bereit, mehr für sinnvolle Geschenke auszugeben als früher", so Günter Trefz.

Aber nicht alle kaufen, viele wollen nur schauen - trotz verlockender Nachlässe auf beliebte Bausteine "Das eigentliche Geschäft machen wir nächste Woche. Heute kommen die Kinder mit ihren Vätern und Opas, um auszusuchen, was sie gerne haben wollen."

"Möglichst kindgerecht und made in Germany", so sollen die Geschenke sein, die Simone Schauer für ihre Sprösslinge kauft, und rückt den nebenan bei Spielwaren Singendonck gekauften Verkehrsteppich zurecht.

Inhaber Karl-Heinz Schneider beobachtet zehn Tage vor Heiligabend noch eine gewisse Kaufzurückhaltung: 15 bis 20 Prozent weniger hätten jedoch die Ratinger im Vergleich zum Vorjahr ausgegeben.

In den Buchhandlungen brummte es dagegen: Bücher gehen immer. In der Weihnachtszeit dürfen es neben den Bestsellern auch gerne hochwertige Bildbände und aufwändige Sonderausgaben sein.

Auch in den Parfümerien hatten die Verkäuferinnen alle Hände voll zu tun. Die Mehrzahl der Kunden sind Frauen - noch. In den letzten Tagen vor dem Fest werden es aber immer mehr Männer, die auf den letzten Drücker noch ein Präsent brauchen.

Sehr zufrieden mit dem verkaufsoffenen Sonntag ist man bei Photo Porst. "Die Kunden nehmen sich wesentlich mehr Zeit als an anderen Tagen, was uns auch das Beraten angenehmer macht", sagt Mitarbeiter Ingo Leppers.

Im Trend liegen dieses Jahr digitale Spiegelreflexkameras zwischen 300 und 400 Euro. Ungebrochen ist auch die Nachfrage nach digitalen Fotorahmen.

"Zur Weihnachtszeit wird mehr fotografiert als sonst", weiß Mitarbeiterin Anja Buschmann, "Familienfotos sind gefragt." Die in den Vorjahren beliebte Erotikfotografie sei jedoch passé.