WZ-Interview mit Thomas Holitschke: „Wir bewahren Traditionen“
Der MGV Sängerkreis wird 2009 125 Jahre alt. Dann wird es auch wieder festliche Konzerte zur Weihnachtszeit geben – und eine Konzertreise nach Litauen. Eine Premiere gibt es auch: ein Mottowagen beim Karnevalszug in Rohdenhaus.
Wülfrath. Früher in der Stadtkirche, seit 26 Jahren in der katholische Kirche St. Joseph: In der Adventszeit sind die festlichen Konzerte des MGV Sängerkreis Fix-Termine. Auch am Sonntag war das Gotteshaus zweimal gut gefüllt. Vorher sprach die WZ mit dem Vorsitzenden des Chores, Thomas Holitschke.
Wie viel festliche Konzerte haben Sie persönlich bereits zur Weihnachtszeit mitgesungen?
Holitschke: Oh. Das habe ich noch nie gezählt. Ich bin seit 15 Jahren im Chor. Dann werden es wohl 30 Konzerte sein.
Welchen Stellenwert haben diese Weihnachtskonzerte im Jahreskalender des Vereins? Ist es der Jahresabschluss oder auch eine Motivation fürs kommenden Jahr?
Holitschke: Ganz klar: Die Weihnachtskonzerte sind vor allem der Höhepunkt - und das auch in einem Jahr wie diesem, in dem wir eine ganze Menge an Auftritten hatten. Ja, und es ist eine Art Jahresabschluss. Das natürlich auch.
2009 ist ein besonderes Jahr: Der Sängerkreis wird 125 Jahre alt. Auf was dürfen wir uns freuen?
Holitschke: Das wird ein voller Terminkalender für den ganzen Chor. Die jüngeren Sänger haben sich vorgenommen, zum ersten mal mit einem Wagen beim Rosenmontagszug dabei zu sein. Das Jubiläums-Konzert findet am 9.Mai in der Stadthalle statt. Wir treten dann mit einem großen Orchester auf.
Als Solisten haben wir den Bass-Bariton Thomas Laske verpflichtet. Das Konzert wird dann für eine längere Pause unterbrochen, damit sich die Besucher in aller Ruhe stärken und etwas trinken können. Nach dem Konzert setzen wir uns dann nur mit Chor, Familie und einigen Freunden zusammen.
Einen Festakt oder einen Ball gibt es also nicht?
Holitschke: Nein. Das sieht unsere Planung nicht vor. Dafür haben wir noch eine Konzertreise im September nach Litauen im Programm. Und, klar, gibt es auch wieder zwei Weihnachtskonzerte. Dazu haben wir wieder den Kinderchor aus Olmütz eingeladen.
Der Sängerkreis ist ein renommierter Chor, der aber auch ein Nachwuchsproblem hat. Wie will man dem begegnen?
Holitschke: Ganz ehrlich: Ich sehe keine großen Chancen, viele junge Leute zu motivieren. Wir haben eine feste Ausrichtung. Ein komplett neues Programm beispielsweise kommt für uns nicht in Frage. Wir sind ein Männerchor. Wir haben unsere Traditionen, und wir bewahren unsere Traditionen.
Wäre nicht eine Kooperation denkbar?
Holitschke: Ich sehe da keine Möglichkeit. Da bietet sich nichts an. Für mich ist es beispielsweise undenkbar, dass der Sängerkreis wegen Personalproblemen mit einem Frauenchor zusammengehen wird.
Also keine Veränderungen beim Sängerkreis?
Holitschke: Doch, das schon. Nach dem Jubiläum wird Chorleiter Lothar Welzel mit uns sicher das vorhandene Repertoire überdenken.