Neviges: Glanzstücke zum Domjubiläum
Neviges: Der Förderverein Nevigeser Wallfahrtsstätten gibt eine Medaille mit Domrelief und eine Erinnerungsplakette für Pilger heraus.
Neviges. "Dieses Stück wird vielleicht sogar den Dom überdauern", sagt Pater Herbert Schneider schmunzelnd und wiegt die schwere Metallscheibe mit dem Relief des Mariendoms in der Hand.
Zusammen mit seinen Vorstandskollegen stellte der Wallfahrtsleiter und Vorsitzende des Fördervereins Nevigeser Wallfahrtsstätten gestern zwei "Glanzstücke" vor, die der Verein anlässlich des 40-jährigen Domjubiläums und zur Erinnerung an die lange Tradition der Hardenberger Wallfahrt herausgibt: eine Medaille mit einem Durchmesser von 9,5 Zentimetern, die die Wallfahrtskirche zeigt, sowie eine Pilgerplakette aus Bronze.
Beide werden gegen eine Spende von mindestens zehn beziehungsweise drei Euro angeboten und sollen die Kasse des Fördervereins etwas auffüllen, der sich vor allem um die Unterhaltung und Renovierung von Marien- und Kreuzberg kümmert.
Die Medaille zum 40-jährigen Jubiläum der Domweihe am 22.Mai ist auf Initiative von Heinz Schemken, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, entstanden.
Der Velberter Künstler und frühere Gießer Peter Müller hat das Motiv erarbeitet und stellt die Medaillen (derzeitige Auflage: 100 Stück) an Schemkens früherer Wirkungsstätte, der Gemeinschaftslehrwerkstatt der Industrie (GLW), im Formguss-Verfahren auch selbst her.
Sie besteht aus Zamak, einer Zinkfeingusslegierung. "Ein typisches Stück Velbert", sagt Schemken. Durch Bürsten erhält die Oberfläche Glanz. Das Domrelief im Zentrum der Medaille ist von zwölf Sternen, Symbol für die Apostel und damit die Kirche, sowie dem Schriftzug "40 Jahre Wallfahrtsdom zu Hardenberg" umgeben. "Hardenberg ist wegen der Wallfahrt zur Immaculata in der Welt ja bekannter als Velbert", so Heinz Schemken.
Auf Anregung von Lokalhistoriker Gerhard Haun wird mit der Wallfahrtsplakette zudem an die alte Tradition des Wallfahrtsabzeichens angeknüpft. "Die Wallfahrer hefteten sich die Abzeichen an und standen damit im Mittelalter unter Schutz gegen Überfälle", erklärt Haun. Bekannte Symbole sind beispielsweise die Muschel für Santiago de Compostela und die Heiligen Drei Könige für Köln. Sie werden von Pilgern als Erinnerungsstücke gerne gekauft.
"In Neviges gab es im vergangenen Jahrhundert eine Leichtmetallmedaille, die das Gnadenbild zeigte. Diese ist jedoch sehr aufwändig in der Herstellung", so Haun.
Deshalb entschied man sich für eine Bronzeplakette, die - ebenfalls nach einem Entwurf von Peter Müller - das Symbol der Maria (ein M mit Kreuz, "Tor zu Gott") zeigt, umgeben vom Sternenkranz.
Auf der Rückseite des Bronzetalers, den man an einem Band befestigen kann, ist "Wallfahrt zur Immaculata in Hardenberg" eingraviert. "Wir wollten nicht nur die Architektur und Böhm berücksichtigen, sondern vor allem etwas hinterlassen, das im Geiste dieses Ortes ist", sagt Schemken. Gefertigt wird die Plakette übrigens von einem Fachbetrieb in Kevelaer.