Ratingen: Backen liegt in der Familie
Die Familie Bös betreibt seit 100 Jahren das Café an der Düsseldorfer Straße.
Ratingen. Halb Zehn morgens in Ratingen: An der Düsseldorfer Straße herrscht Hochbetrieb. Vor dem Haus mit der Nummer 26 stehen die Menschen Schlange, um sich für ihre Frühstückspause zu einzudecken: mit Brötchen, Rosinenschnecken oder Nussecken - wie fast jeden Tag um diese Uhrzeit. Denn die Stammkunden wissen, dass sie ihre weltbesten Backwaren nur bei einer Bäckerei bekommen: dem Cafe Bös. Und das feiert heute 100-Jähriges Jubiläum.
Am 1. April 1908 gründete der Bäcker- und Konditormeister Willi Bös und seine Frau Antonie das Café direkt gegenüber dem heutigen Standort, in den Räumen des jetzigen Küchenstudios. Nur fünf Jahre später hieß es dann aber: Umzug in die Düsseldorfer Straße 26. Willi Bös hatte hier ein ehemaliges Tabakgeschäft gekauft. Seit dem kommen bis heute dort Sachertorte, Käsekuchen, Frühstücksplatten und andere Leckereien auf den Tisch.
Sie steht tagtäglich hinter dem Verkaufstresen und bedient die Kunden. "Und das immer mit Herz", sagt sie. "Ich kenne meine Kunden und ihre Geschichten. Hier geht es nicht nur um den Tausch von Waren, sondern auch um den Menschen." Diese Einstellung sei es, warum das Café trotz benachbarter Konkurrenz von Großbäckerei-Ketten überlebt. "Die Leute fühlen sich persönlich angesprochen, das macht den Unterschied", erklärt Edeltraud Bös den Wettbewerbsvorteil des Familienunternehmens.