Ratingen: Eine Sonderregelung soll die ungeliebten Hauptschulen retten
Insgesamt nur 22 Schüler sind für das kommende Schuljahr angemeldet worden, sie müssen alle auf die Brandström-Schule. Schuldezernent Rolf Steuwe spricht von einem „Fehler im System“. Das Ziel nun: Ein ordentlicher Schulbetrieb.
<strong>Ratingen. "Ein Fehler im System" - so bezeichnete Schuldezernent Rolf Steuwe im Schulausschuss die Situation der Hauptschulen in Ratingen (wir berichteten). Insgesamt nur 22 Schüler sind für das kommende Schuljahr angemeldet worden, sie müssen alle auf die Brandström-Schule. In der Heine-Schule wird es keine Eingangsklasse geben, sie steht vor dem Aus. Dagegen spricht allerdings die hohe Zahl der "Rückläufer". Davon gab es allein bei der Heine-Schule seit August 58. Und die müssen untergebracht werden, aber bei einer Schließung der Heine-Schule würden die Kapazitäten der Brandström-Schule nicht ausreichen.
Wie es weitergeht? Da ist man bei der Stadt noch ziemlich ratlos. Steuwe kündigte an, sich bei der Schulaufsichtsbehörde für eine Sonderregelung stark zu machen und die Heine-Schule für die Klassen sieben bis zehn weiterzuführen. Dies sei allerdings gegen die Vorschriften, und so sieht er die Chancen als eher gering an.
Auch dem Vorschlag, die Heine-Schule mit einer Realschule als Verbundsschule weiterzuführen, gibt er keine Chance. Dies sei nur möglich, wenn die Hauptschule noch eine Eingangsklasse hätte.
Ursache für diese Situation und auch die hohe Zahl der "Rückläufer" sieht er hauptsächlich im Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen und in "ambitionierten" Eltern. "Eltern wollen naturgemäß das Beste für ihre Kinder und wollen sie daher lieber im Gymnasium oder an der Realschule unterbringen", so Steuwe. Dabei übersehen sie aber, dass die Schüler im Fall eines Schulwechsels als Schulversager dastehen.