Ratingen: Mehr Plätze mit Seeblick

Die Terrasse am Grünen See soll bis zum Wasser hin ausgeweitet werden, um mehr Raum für Besucher zu schaffen. Neue Gäste sollen nach dem Willen der Stadt aber nicht angelockt werden.

Ratingen. Im Sommer ist sie heiß begehrt. Die Seeterrasse im Erholungspark Volkardey zieht zwischen April und September alle an, die sich ein wenig in Urlaubsstimmung versetzen möchten. Seit 1988 betreibt Hans-Willi Poensgen den dazu gehörigen Kiosk am Grünen See. Jetzt will der Pächter die Terrassen-Fläche zum Ufer hin ausweiten lassen. Kosten für die Stadt: Mindestens 66500 Euro.

Nach der Schließung der Strandbar "Monkey Island" im Düsseldorfer Hafen, gab es im Sommer 2007 erstmals Vorschläge, am Grünen See einen ähnlichen Publikumsmagneten einzurichten - mit einer großen Fläche für Sonnenliegen und -schirme und einem großen Sandstrand. "Es wurde über den Bau eines größeren Gebäudes mit Schankerlaubnis diskutiert", erläutert Jörg Arndt, Abteilung Leiter des Amtes für Sport und Freizeit. Die Pläne seien baurechtlich nicht genehmigt worden, weil mit einer Schankerlaubnis weitere Auflagen hinzugekommen wären: "Man hätten weitere Parkplätze einrichten müssen, da das Angebot ein breiteres Publikum angesprochen hätte und dementsprechend mehr Besucher zu erwartet gewesen wären. Dafür reicht die Fläche aber nicht aus", führt er aus. Also wurden die Ideen begraben.

Im Sommer hat Pächter Poensgen die Idee aber erneut aufgegriffen. Er will die vorhandene Seeterrasse auf 200 Quadratmeter in Richtung Ufer erweitern und so weitere Sitzplätze für Gäste schaffen. "Das ist nun also die abgespeckte Version dessen, was im vergangenen Jahr diskutiert wurde", sagt Arndt. Der Bau weiterer Parkplätze sei nun nicht nötig, da "die zusätzliche Bewirtschaftungsfläche sich an die bereits existierenden Besuchergruppen des Erholungsparks richtet und keine neuen Besucher erwarten lässt", heißt es in der Beschlussvorlage.

"Da die Terrasse am Hang gelegen ist, soll sie in drei Ebenen zum Ufer hinunter führen - jeweils über eine Stahl-Treppe miteinander verbunden und mit Geländer gesichert", erläutert Arndt die Pläne. Die Terrassenebenen könnten dann entweder mit Sand ausgefüllt oder als Holzterrasse gestaltet werden. Verwaltung und Pächter tendieren eher zur Holz-Variante. "Holz ist einfacher zu pflegen", begründet Arndt. Dabei ist Sand billiger: 66500 Euro würde das Stückchen Strand kosten, 73600 die Holz-Ausführung. Damit man beim Kaffee oder kühlen Bier auch die Aussicht auf den See genießen kann, müssen einige Sträucher und Bäume weichen. Dafür soll am Rand neu angepflanzt werden.