Ratingen: Stiefsohn wird wegen Mordes angeklagt
Gericht: Im Dezember vergangenen Jahres war eine 50-Jährige erschlagen worden.
Ratingen/Düsseldorf. Mit einem Mörser war eine 50-jährige Polin im Dezember in ihrer Wohnung auf der Fester Straße in Ratingen-Ost erschlagen worden. Mutmaßlicher Täter: ihr Stiefsohn (24). Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat nun Anklage gegen ihn wegen Mordes erhoben.
Demnach soll er 25-mal auf die Ex-Frau seines Vaters eingeschlagen haben. "Das Mordmerkmal der Habgier ist erfüllt", heißt es bei der Staatsanwaltschaft. Denn der 24-Jährige soll nach der Bluttat die EC-Karte seiner Stiefmutter und ihre Geldbörse mitgenommen haben. Anschließend habe er gemeinsam mit seiner 29-jährigen Halbschwester bei einer Bank 1000Euro vom Konto der Toten abgehoben. Die Frau soll in ihrem Portmonee einen größeren Bargeldbetrag gehabt haben. Wenige Tage später hätte sie ihre Weihnachtsreise nach Polen antreten wollen, heißt es. Mit dem Geld sollte die Miete ihres Anwesens in ihrer Heimat bezahlt werden.
Die Staatsanwaltschaft sieht außerdem das Mordmerkmal der Heimtücke als erwiesen an. Denn der Angeklagte soll den Mörser hervorgeholt und damit zugeschlagen haben, als die 50-Jährige ihm während eines Gesprächs den Rücken zugewandt hatte.
Der 24-Jährige soll bereits beim 50. Geburtstag seiner Stiefmutter, die er mit 16 kennen gelernt hatte, unangenehm aufgefallen sein. So soll er sich mit Partygast geprügelt haben.
Sein Vater war mit der Frau verheiratet, bevor der Angeklagte auf die Welt kam. 1981 hatte sich das Paar scheiden lassen. Die Frau hatte bereits in Ratingen gelebt, bevor der 25-Jährige im Mai 2007 zu ihr in die Wohnung gezogen war. Den Ermittlungen zufolge soll die Halbschwester des Beschuldigten nicht am Verbrechen beteiligt gewesen sein. Sie war ebenfalls verdächtigt worden, wurde aber wieder entlassen.
Die Anklage gegen den 24-Jährigen liegt dem Landgericht mittlerweile vor.