Texel: Ratinger verursachen tödlichen Unfall – und flüchten
Am Sonntag erfasste ihr Wagen eine 17-jährige Radfahrerin. Sie starb noch an der Unglücksstelle.
Ratingen/Texel. Ein schrecklicher Unfall erschüttert die niederländische Nordseeinsel Texel. Am Sonntagabend ist die 17-jährige Afira H. aus dem Städtchen Wieringerwerf aus dem Leben gerissen worden. Verantwortlich für das Unfassbare sind zwei Ratinger im Alter von 20 und 21 Jahren. Das Duo sitzt im Gefängnis. Was war passiert?
Die beiden jungen Männer waren offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit auf dem Krimweg unterwegs, als der 20-Jährige am Steuer in einer Kurve die Gewalt über das Fahrzeug verlor und auf den angrenzenden Radweg raste. Dort erfasste der Wagen die 17-jährige Afira. Sie wurde durch die Luft geschleudert und blieb auf einer Wiese liegen.
Doch statt sich um das Opfer zu kümmern, gab der Ratinger Gas. Was er nicht wusste - der Krimweg ist eine Sackgasse. Also wendete er und passierte die Unglücksstelle erneut. Dort versuchte ein Passant, den Wagen zu stoppen. Er konnte sich nur mit einem Hechtsprung retten. Aber der 54-Jährige aus Apeldoorn und weitere Zeugen merkten sich das Kennzeichen.
Die Unfallflüchtigen setzten unterdessen ihre Fahrt fort, doch die Fahndung der Polizei lief bereits auf Hochtouren. Schließlich wurden sie in Den Burg festgenommen. Inzwischen wurden sie dem Haftrichter in Alkmaar vorgeführt. Eine Atemalkoholkontrolle ergab, dass bei dem 20-Jährigen der Alkoholgehalt sechsmal höher war als für Fahranfänger in den Niederlanden erlaubt. Eine Blutprobe wurde entnommen. Derzeit wird untersucht, ob sich noch andere Stoffe im Blut befanden. Außerdem wurde der Führerschein sichergestellt.
Passanten und Notärzte hatten die junge Frau noch vor Ort versucht wiederzubeleben. Ohne Erfolg. Sie starb an der Unglücksstelle. Ihre Freundin, die mit ihr unterwegs war, erlitt einen Schock.
Die Familie und Freunde von Afira H. legten Blumen am Ort des schrecklichen Geschehens sowie vor dem Strandpavillon nieder, in dem die 17-Jährige gearbeitet hat.
Bestürzt über die Ereignisse zeigte sich gestern der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, Frank Bons: "Bisher haben wir noch nichts von niederländischer Seite gehört. Dazu sind die Kollegen dort aber auch nicht verpflichtet." Es sei denn, gegen die beiden würde auch in Deutschland ermittelt. "Das wird sich noch herausstellen", so Bons.