Velbert: Lernen mit toller Aussicht
Bleibergquelle: Der Neubau für die christliche Gesamtschule ist fristgerecht fertig. Am 11. August ziehen die Schüler ein.
Neviges. Der Countdown bis zur Premiere läuft: In 24 Tagen startet das neue Schuljahr, und dann soll für die Schüler der Klassen fünf und sechs der Christlichen Gesamtschule Bleibergquelle der Unterricht im gerade errichteten Neubau auf dem Diakoniegelände beginnen. Die meisten Räume sind fertiggestellt, was noch fehlt, ist die Einrichtung.
Die WZ hat sich umgeschaut. Wer den kahlen Rohbau vom Richtfest in Erinnerung hat, kann nur staunen, wie daraus innerhalb von fünf Monaten eine fast fertige Schule geworden ist.
Durch das Glasdach flutet Licht bis in die "Forum" genannte Aula im Kellergeschoss. Flure und Klassenräume riechen noch nach frischer Farbe und an allen Ecken und Enden wird gearbeitet. Im Erdgeschoss des dreistöckigen, halbkreisförmigen Gebäudes ist das achtköpfige Putzkommando einer Nevigeser Reinigungsfirma damit beschäftigt, Fenster und Türen, Heizkörper und nicht zuletzt den Fußboden gründlich vom feinen Staub der Bauarbeiten zu reinigen: "Diese Woche wird der Belag versiegelt", erläutert Matthias Scheidgen.
Der 45-Jährige, der vor sechs Wochen seinen Job als Hausmeister und Haustechniker der Schule begonnen hat, koordiniert zurzeit Handwerker, Putzkolonne und Lieferanten. Die nächste große Herausforderung erwartet ihn nächste Woche, wenn die Möbel angeliefert werden.
Besser als jede Zeichnung verdeutlichen die fertigen Räume das Konzept des Unterrichts. Auf den beiden oberen Etagen sind die Klassen fünf bis acht untergebracht, pro Jahrgangsstufe gibt es zwei Klassenräume. Die Tafeln hängen in Schienen, die sich über drei Wände erstrecken. So können sie variabel eingesetzt werden: "Das erlaubt auch andere Lehrformen als den klassischen Frontalunterricht", sagt Scheidgen.
Eine zimmerhohe Glasfront, die einen grandiosen Ausblick in den Taleinschnitt Richtung Langenberg ermöglicht, bildet die vierte Wand. Jeder Jahrgang verfügt außerdem über einen Lehrmittelraum, ein Lehrerarbeitszimmer und einen Raum als offenen Schülertreff, in dem die Kinder flexibel, eigenständig und gemeinsam arbeiten können. Denn die Förderung von Gemeinschaftsfähigkeit ist eines der pädagogischen Ziele der Schule.
Jede Etage ist auch über einen Aufzug erreichbar - für die integrative Schule ein Muss, um etwa behinderten Schülern den Zugang zu ermöglichen. Bleibt die Frage, wo Lehrerzimmer, Sekretariat und Schulleitung untergebracht sind: "Die beziehen zunächst die Räume der achten Klasse, die ja erst in zwei Jahren gebraucht werden", so Scheidgen. Danach werde man ins benachbarte Haus Lärche überwechseln, das zudem die Jahrgänge neun und zehn aufnehmen soll und über eine kleine Brücke mit dem Neubau verbunden sein wird. Lärche ist derzeit noch Wohnstätte für zwei Dutzend Feierabendschwestern, die sukzessive in andere Gebäude des Geländes umziehen.
Mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten ist Pfarrer Jens Brakensiek: "Es hat alles hervorragend geklappt, wir sind genau im Zeitplan", freut sich der Direktor des Mutterhauses. Für die gesamte Baumaßnahme (inklusive Sporthalle und Umbau von Haus Lärche) sind 6,4 Millionen Euro kalkuliert.