Ausblick: Die großen Stimmen kommen nach Ratingen
Ratingen steht ein Festival der Superlative ins Haus. „Voices“ soll auch das kulturelle Profil der Stadt schärfen.
Ratingen. Bürgermeister Harald Birkenkamp strahlte gestern Morgen über das gesamte Gesicht. "Das wird ein einzigartiges kulturelles Ereignis mit Stars aus der ganzen Welt. Jede Großstadt wäre glücklich über solch ein Programm", verkündete Ratingens erster Bürger und geizte nicht mit Vorschusslorbeeren. "Wir haben die Politik überzeugen können" - und nun folge das Publikum.
"Voices - das Festival der Stimmen" heißt das sechstägige Spektakel, das vom 14. bis 19.Oktober den roten Teppich ausrollt.
Die Schar derer, die darüber wandeln, könnte bunter kaum sein: Die "Stimme des Westens", WDR-Radiolegende Manni Breuckmann, ist genauso dabei wie der Schauspieler Heio von Stetten, Preisträger des Bayerischen Filmpreises, der Kabarettist Michael Quast, das kubanische A-capella-Sextett "Vocal Sampling", das schon dreimal für den "Grammy", die begehrteste Musiktrophäe der Welt, nominiert war, oder Helen Schneider.
Die New Yorkerin schenkte dem Publikum die 80er-Hymne "Rock’n’Roll-Gypsy", heute überzeugt sie ihre Fans weltweit mit ruhigeren Tönen. "Das aber sind nur ein paar der Größen, die in Ratingen auftreten", versichert Projektleiter Peter Baumgärtner von der Veranstaltungs GmbH Sensitive Colours.
In Kooperation zwischen den Event-Profis und der Stadt entstand das Ganze, das, so Bürgermeister Birkenkamp, "eine Nische für gehobene Ansprüche" darstellt.
Die Idee entstand nach demJugendkulturjahr 2007. "Damals klappte die Zusammenarbeit schon klasse. Für 2008 hatten wir das Ziel, etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen", beschreibt Baumgärtner das Verhältnis insbesondere zum Kulturamt und dessen Chefin Inge Röhnelt. "Die menschliche Stimme ist akustischer Fingerabdruck und Ausdruck der Persönlichkeit.
Sie offenbart unsere innere Haltung, unseren seelischen Zustand und ist das wichtigste Werkzeug, um Gedanken und Gefühle auszudrücken", so der Mann von Sensitive Colours, der den verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten und Facetten der menschlichen Stimme "ein besonders Forum" bieten möchte. "Dazu ist das Festival hier in Ratingen bestens geeignet."
Dabei soll es keinesfalls eine einmalige Veranstaltung bleiben, vielmehr ist geplant, die "Voices" in Ratingen fest zu installieren. "Als eine Art kulturelle Marke für die Stadt", meint Inge Röhnelt. Mit diesem Ansinnen wurden im Übrigen auch die Geldgeber überzeugt, nicht nur einmalig, sondern langfristig ins Boot zu steigen. 80000 Euro kostet das Festival, 45000 Euro steuert die Stadt bei, 35000 Euro akquirierte die Agentur über Sponsoren.
Einer der Hauptfinanziers ist die Sparkasse, jedoch deutete Harald Birkenkamp an, dass man ein namhaftes Unternehmen an der Angel habe, "das in Zukunft viel Geld mit nach Ratingen bringen kann". Im nächsten Jahr will man dann mehr Lokalkolorit in Person "heimischer" Musiker einstreuen. "Aber zum Auftakt in diesem Jahr wollten wir schon etwas klotzen."
Der Vorverkauf für die Tickets beginnt ab sofort. Erhältlich sind sie beim Kulturamt der Stadt oder im Internet über die Adresse www.ticketonline.de. Die Preise bewegen sich meist zwischen 16 und 18Euro, die teuerste Karte kostet 25 Euro plus Vorverkauf.