Statistik 2007: Mehr Unfälle in der Kalkstadt

Auf Wülfraths Straßen wurden im vergangenen Jahr 63 Personen verletzt.

<strong>Wülfrath. Einen Unfallschwerpunkt in der Kalkstadt? Polizeihauptkommissar Ulrich Kessler muss nicht lange nachdenken. "Nein, den gibt es nicht." Die kurze Serie von Transporter-Unfällen auf der Dieselstraße im vergangenen Sommer macht das Gewerbegebiet noch nicht zum Krisenherd. Und obwohl sich 2007 in Wülfrath mit 516 Unfällen 46 mehr als 2006 ereigneten, fällt die Bilanz, die Kessler und Polizeihauptkommissar Heinz Lenz, Leiter des Verkehrskommissariats22, gestern der Presse vorstellten, nicht unzufrieden aus - steht Wülfrath im Kreisvergleich unverändert gut da.

In der Motorrollerszene wurde kräftig aufgeräumt

Bei 52 Unfällen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 63 Menschen verletzt - ein Verletzter weniger als 2006. Im Vergleich zum Vorjahr kam 2007 in Wülfrath niemand bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Ein Bereich, der der Polizei zu schaffen macht: die Verkehrsunfallfluchten. 106 wurden gemeldet. Die Fluchten haben somit einen Anteil von mehr als 20 Prozent am Gesamtunfallaufkommen. Und nur 43,4 Prozent der Fluchten konnten geklärt werden. Die Polizei führt das darauf zurück, dass viele kleine Unfälle auf den großen Parkplätzen von Real und Co passieren. "Wir sind auf Zeugen angewiesen. Auch anonyme Hinweise helfen", so Lenz. Bei sieben Verkehrsunfallfluchten gab es Personenschäden - sechs Fälle wurden aufgeklärt. Erfreulich aus Sicht von Ulrich Kessler, Leiter der Wülfrather Wache: Die Zahl der Unfälle mit jungen Erwachsenen bis 24 Jahre ist rückläufig (von 38 auf 33). Hier betont er, dass die Polizei in der "sehr aktiven Motorroller-Szene in den letzten zwei Jahren aufgeräumt hat." Frisierte und aufgemotzte Zweiräder seien vielfach festgestellt worden. Kessler: "Die Kollegen haben eine große Menge an Anzeigen geschrieben." Das ist in der Unfallstatistik abzulesen: Verunglückten 2006 fünf junge Motorradfreaks, war es 2007 nur noch einer.

Auch positiv: Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss hat sich auf sechs halbiert.

Sicher 47 Prozent der 1030 im vergangenen Jahr registrierten Straftaten konnte die Kripo aufklären, wie Kriminalhauptkommissar Uwe Axnich gestern vorstellte. Auf 100000 Einwohner hochgerechnet bedeutetet das eine Kriminalitätshäufungsziffer von 4866 - was Wülfrath zur zweitsichersten Stadt (nach Mettmann) im ganzen Kreis macht.

Delikte 83 Körperverletzungen wurden angezeigt - 22 weniger als 2006. 91 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Einen Anstieg gab es bei den Diebstählen: von 450 auf 472 (ein Viertel davon wurde aufgeklärt). Davon waren 298 Einbrüche: unter anderem 45 in Büros, zwölf in Gaststätten, 37 in Wohnungen, 108 aus Kraftfahrzeugen und 17 in Geschäften. Sachbeschädigungen wurden in 157 Fällen (ein Plus von 24) verfolgt. 14 Ebay-Betrugsfälle wurden aktenkundig (minus zwölf).

Täter 866 Straftäter wurden ermittelt. Darunter waren 222 Jugendliche unter 21 Jahren.