Velbert. Der frisch ernannte Häuptling gibt das Startsignal, und Dutzende bunt bemalte Mini-Indianer schwärmen mit Mamis und Papis im Schlepptau durch die Velberter Innenstadt. Nicht nur entlang der Einkaufsstraße präsentieren am Samstag rund 40 Gruppen und Vereine ihre Angebote anlässlich des 6.Velberter Schlangenfestes.
Namensgeber und Stadt-Maskottchen "Bunti" passt umso besser, denn die Zelte und Stände der Veranstalter "schlängeln" sich durch die City, es gibt viel zu sehen. Seile drehen, Hufeisen werfen und Pony reiten sind nur einige Beispiele - das Motto "Wilder Westen" kommt gut an.
Bevor Bürgermeister und "Häuptling für einen Tag", Stefan Freitag, seinen Stamm von Federträgern aber loslässt, erinnert er an die Ursprünge des Weltkindertages, der Anlass für das Schlangenfest ist. "Wir sollten uns nicht nur heute an die Rechte der Kinder denken. Obwohl es Kindern in der Bundesrepublik sehr gut geht, gibt es noch viel zu tun."
Auf dem Platz vor der Sparkasse hat das Organisationsteam aus der Velbert Marketing Gesellschaft (VMG), dem Jugendamt, dem Integrationsrat der Stadt und dem lokalen Bündnis für Familie ein buntes Showprogramm auf die Beine gestellt. Zur Einstimmung tanzen zum Beispiel die Kinder der Kindertagesstätte "Lummerland" im Kreis zu urigen Trommelrhythmen. Außerdem begeistern die Tanzgruppen der "Tanz-Oase". "Im Vorfeld haben wir unsere Ideen ausgetauscht und Pläne vorgestellt", sagt Sandra Hein von der Kita. "Wäre ja blöd, wenn alle die gleichen Angebote hätten."
Das Gegenteil ist der Fall. "Mir hat alles am besten gefallen", berichtet Sophie (5) von ihrem ersten Schlangenfest, während sie ehrfürchtig vor den Reitpferden "Jack" und "Sina" steht. Auch Papa Torsten Kahlenberg sieht das Fest zum ersten Mal. "Die Kinder können hier in viele verschiedene Welten eintauchen."
Am Kopf der namensgebenden Schlange haben die Kindergärten ein ganzes Indianer-Zeltlager aufgeschlagen, in dem sich kleine Rothäute mit Trommeln, gefilztem Schmuck und vielem mehr ausstatten können. "Das sieht ja aus wie ein Spinnennetz", bekundet der bunt bemalte Lukas(6) beim Blick in sein Regenrohr - gebastelt aus Pappröhren, Streichhölzern und Reis prasselt das Instrument wie ein Regenschauer.
Aber nicht nur am Stand des Kinder- und Jugendzentrums geht es um Klänge und Musik. Die Musik- und Kunstschule lässt kleine Federträger und Cowboys an ihre Instrumente. "Mir hat das Horn am besten gefallen", sagt Nils Gundlack (7). Ob Mama und Papa das auch so sehen? "Es macht einfach Spaß. Alle Gruppen arbeiten zusammen, wir haben viel Laufkundschaft", geben die Veranstalter zu Protokoll, während sich die Kinder in der Hüpfburg oder einem lebensgroßen Kicker-Tisch austoben.
Und auch das Spielmobil des Katholischen Jugendwerkes macht im Zeichen der bunten Schlange Station. Auf einem umgebauten Fließband saust Lea (4) in einer Kiste nach unten. "Ich fand das Schminken am besten. Jetzt bin ich eine Prinzessin", freut sich Michelle (6) Neitzke. Sie besucht das Fest mit Schwesterchen Madita (2) und Mutter Tatjana. "Das Schlangenfest ist ein Fest für die ganze Familie."