Velbert: Schöne neue Tierwelt für den Herminghauspark

Kaninchen und Hausschwein statt Lama und Pfau: Die Technischen Betriebe haben ein neues Konzept für das Tiergehege erstellt. Das Gelände wird für 740.000 Euro umgestaltet.

Velbert. Kleine Lämmchen, die gestreichelt werden dürfen, Ferkel, die sich im Schlamm suhlen, ein krähender Hahn - und viele Familien, die über das Gelände schlendern: So soll es bald im Tiergehege des Herminghausparks aussehen. Die Pläne zum dritten Bauabschnitt der Sanierung sehen ein entsprechendes neues Konzept für die Tierhaltung und die Modernisierung des Geländes vor.

Kernpunkte sind eine Lehrwerkstatt Natur und ein Streichelhof. Außerdem soll der Tierbestand auf alte Haustierrassen umgestellt und auf "Exoten" wie Pfauen und Lamas künftig verzichtet werden. Sina Friedrich, als Geschäftsbereichsleiterin der Technischen Betriebe (TBV) für die Grünflächen zuständig, stellte dem Verwaltungsrat jetzt den aktuellen Stand vor.

Einiges hat sich bereits getan: Die alten Volieren und das bisher vorhandene, baufällige Gebäude wurden abgerissen. Schon 2006 wurde eine vandalismussichere und behindertengerechte Edelstahltoilette installiert.

Als Gebäude ist nun ein zweigeschossiger Neubau geplant. Im unteren Stockwerk eine Unterkunft für die Tierfpfleger, in der oberen Etage Platz für einen Gemeinschaftsraum, der als Lehrwerkstatt Natur genutzt werden soll. "Zum Beispiel von Schulen als grünes Klassenzimmer etwa für Projekte rund um das Thema Tier", wie Friedrich auf WZ-Nachfrage erläutert.

Auch Vereine könnten den Raum für Veranstaltungen buchen - denkbar wäre das zum Beispiel für Seminare von Kleintier- oder Geflügelzüchtervereinen. Saniert wird außerdem das Futterlager, der so genannte "Rübenbunker".

"Tiere zum Anfassen" soll das Motto für den Streichelhof sein. Der derzeitige Bestand - mit Eseln, Ponys, Schafen, Ziegen und Vögeln - soll um alte Haustierrassen erweitert werden. In den neuen Hühnerhof soll zum Beispiel der Bergische Kräher Einzug halten.

Auch das Bunte Bentheimer Schwein, eine alte Landrasse, soll im Park ein Zuhause finden. Außerdem ist ein Freigehege für Kaninchen vorgesehen. Auch der Hauptweg durch das Gehege und der Zugang werden erneuert.

Im Juni stellten die TBV einen Projektförderantrag beim Land. Veranschlagt wurden geschätzte Kosten von 740.000 Euro, von denen - eine Förderung vorausgesetzt - das Land 518.000Euro übernehmen würde.

Eine mündliche Zusage von Minister Oliver Wittke liegt laut TBV-Chef Ralph Güther über den Landtagsabgeordneten Marc Ratajczak bereits vor. Gebaut wird allerdings erst, wenn es eine schriftliche Zusage gibt. Die Pläne werden also vermutlich 2009 umgesetzt.