Ratingen: „Der Nachtflugverkehr ist deutlich zurückgegangen“

Verkehrsminister Oliver Wittke verspricht mehr Transparenz.

Ratingen. "Das Nachtflugverbot sieht nur wenige Ausnahmen vor und das müssen auch absolute Ausnahmen sein." Ob das Statement von Verkehrsminister Oliver Wittke die Ratinger Flughafen-Anwohner künftig besser schlafen lässt, bleibt abzuwarten. Sein Parteikollege Wilhelm Droste (MdL/CDU) hatte beklagt, dass die Ausnahme offenbar schon zur Regel geworden sei. "Die Ratinger haben die Sorge, dass die Ausnahme zum Dauerzustand wird." Eine solche Salami-Taktik sei den Bürgern nicht zuzumuten.

Droste verwies auf die Nacht vom 31. August zum 1. September, als noch 13Maschinen zwischen 23 Uhr und Mitternacht gelandet seien. Wittke erklärte dies mit einer extremen Wetterlage im Kölner Raum, so dass die Flugzeuge hätten umgeleitet werden müssen.

"Das wird sich nie vermeiden lassen." Zugleich widersprach er dem Eindruck, dass der Nachtflugverkehr zugenommen hätte. "In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: 2007 hatte es 852 Landungen und 118 Starts nach 23 Uhr gegeben, 2008 jedoch nur 720 Landungen und 81 Starts." Noch stärker sei der Rückgang bei den Propellermaschinen ausgefallen.

Dass Landungen wegen der so genannten Homebase-Regelung stattfinden, ist noch nachvollziehbar, warum aber nach 23 Uhr noch gestartet werden muss, konnte auch der Verkehrsminister nicht klar beantworten: Möglicherweise seien das Flüge mit Organspenden...

Dass die Anwohner durch massive Verspätungen gestört werden, weil die Flugsicherung Personalausfälle hatte, will Wittke dagegen nicht hinnehmen. Vor einer Woche waren 27 Maschinen zu spät gelandet, weil etliche Fluglotsen erkrankt waren. Kalkulierten Verspätungen sei man schon nachgegangen - und habe sie abgestellt. Geldstrafen gebe es nur bei Verstößen gegen die Betriebsregelung.