Ratingen: Wittke will Vodafone helfen
Der geplante Autobahnanschluss für Vodafone ist aber Sache des Bundes. Im Endausbau würden 6.500 Mitarbeiter ein- und auspendeln.
Ratingen. Flughafen, LEG, Autobahnanschluss für den geplanten Vodafone-Campus in Lintorf: Das Themenpaket, das der Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste (CDU) seinem Parteifreund und Landesverkehrsminister Oliver Wittke geschnürt hatte, war dick und gewichtig.
Da waren einerseits Reizthemen, die die Bürger vermehrt umtreiben, andererseits ein Punkt, der für den Wirtschaftsstandort Ratingen von enormer Bedeutung ist. Am Freitag traf man sich zum Austausch im Landhotel Krummenweg.
In Sachen LEG verteidigte der Minister den Verkauf der Wohnungsgesellschaft und verwies auf die "einzigartige Sozialcharta", die den Schutz der Mieter und Mitarbeiter garantiere (siehe Bericht Seite "Kreis Mettmann").
"Sie werden den Verkehrsminister an ihrer Seite haben", versprach Wittke, nachdem ihm die Entwürfe für eine mögliche Autobahnanbindung des geplanten Vodafone-Campus im Lintorfer Norden erläutert wurden.
Der Minister wies aber sogleich darauf hin, dass für Autobahnen der Bundesverkehrsminister zuständig sei. Die Anbindung eines Gewerbegebietes sei als Argument dabei nicht ausreichend. Vielmehr müsste man bei den Stichworten Verkehrsströme und Sicherheit die Hebel ansetzen. Wittke schlug vor, die Erfassung der Verkehrsbelastung in enger Abstimmung mit der Straßenbehörde NRW abzustimmen. Zudem müssten auch "Details" geklärt werden wie: "Wer trägt die Kosten?"
Architekt Peter Ropertz, der den neuen Büropark für die Mobilfunker entworfen hat, zeigte verschiedene Optionen auf: eine "komfortable" und eine "kleine" Lösung. Bei ersterer würde das Vodafone-Gelände mit je einer Auf- und Abfahrt in beide Fahrtrichtungen optimal an die A 524 angebunden.
Bei der kleinen Lösung käme man mit nur einer Auffahrt und einer Abfahrt an der Autobahn aus. Nur Autofahrer vom beziehungsweise zum Breitscheider Kreuz würden diese neue Anbindung nutzen können. Wer jedoch auf der A524 aus Richtung Krefeld kommt oder dorthin will, müsste über die Straßen Brandsheide und Rehhecke zum bestehenden Autobahnanschluss "Lintorf" fahren.
Als Alternative nannte Ropertz eine Verlängerung der Einfädelspur vom Breitscheider Kreuz auf die A524 - zumal es für das Autobahnkreuz Ausbaupläne gebe.
Für das aktuelle Vodafone-Bauvorhaben, den Büro-Campus, ist ein Autobahnanschluss nicht erforderlich. In dem neuen Komplex (Investition: 300 Millionen Euro) werden in der ersten Ausbaustufe etwa 2.500 Mitarbeiter beschäftigt sein - 900 mehr als am jetzigen Standort im D2-Park.
Eine weitere Expansion kann der Konzern nur in Lintorf verwirklichen, weil es am geplanten Düsseldorfer Standort keine Reserven geben wird. Der Masterplan sieht für Lintorf eine maximale Mirarbeiterzahl von 6.500 vor - 4.000 mehr als heute. "Die dann entstehenden Verkehrsströme könnten von dem bestehende Straßennetz nicht mehr bewältigt werden", sagt Ropertz.