Ratingen: CDU beschließt die neue Harmonie
Vorstand des Stadtverbandes: Vorwürfe sind haltlos, Bestärkung für Steuwe.
Ratingen. Alles ist und wird gut. Das ist das zugespitzte Ergebnis der fast dreistündigen Krisensitzung des erweiterten CDU-Stadtverbandes am Donnerstagabend. Am Ende fasste der Vorstand einen Beschluss, den die Vorsitzenden der Ortsverbände Mitte, West, Hösel, Breitscheid, und Homberg beantragt hatten.
Der Ortsverband Lintorf blieb außen vor. Was da beschlossen wurde - übrigens nicht einstimmig, sondern bei einer Enthaltung - war eine Selbstverpflichtung zur Einheit und Harmonie, aber auch ein Schlag ins Gesicht des Lintorfer Ortsverbandsvorsitzenden Klaus Bilzer.
So heißt es in dem Beschluss, dass die von Bilzer erhobenen Vorwürfe zu den Mitgliederversammlungen "aufs schärfste" zurückgewiesen werden. Man habe "keinen Zweifel am ordnungsgemäßen Ablauf" der Versammlungen und Wahlen. Außerdem gab es einen Maulkorb für Bilzer: Nur die gewählten Gremien sind für parteinterne Vorgänge zuständig.
Wer sie in die Öffentlichkeit trage, schade nachhaltig der Partei. Bilzer solle "derartiges Verhalten" künftig unterlassen. Auch sollen die internen Auseinandersetzungen im Lintorfer Ortsverband dort gelöst und nicht in den Stadtverband getragen werden, heißt es weiter in dem Beschluss.
"Im Übrigen entscheidet über Kandidatenfragen die Mitgliederversammlung der CDU Ratingen." Und schließlich stärkt man dem Stadtverbandsvorsitzenden Rolf Steuwe den Rücken: Er genieße "uneingeschränktes Vertrauen", die Vorwürfe gegen ihn seien haltlos.
Bilzer wollte das Papier am Freitag nicht kommentieren. "Ich muss erst einmal Abstand gewinnen." Manche trauen der neuen Harmonie nicht so recht. "Unter dem Deckel gärt es noch", sagt ein Insider der Partei.