Velbert: Grundschule - Eltern haben die Wahl

Nach Wegfall der Schulbezirks- grenzen kann auch eine andere als die wohnortnächste Schule bevorzugt werden. Allerdings muss dort ein Platz frei sein.

Velbert/Neviges. In der zweiten Septemberwoche nehmen die Grundschulen Anmeldungen für das nächste Schuljahr entgegen. Kinder, die bis einschließlich 31. Juli 2008 das sechste Lebensjahr vollenden, werden zum 1. August 2008 schulpflichtig. Auf Antrag können auch Jüngere eingeschult werden.

Erstmals haben die Eltern bei den Grundschulen die Wahl: Nachdem das Land per Gesetz die Schulbezirksgrenzen aufgehoben hat, müssen sie ihr Kind nicht mehr an der wohnortnächsten Schule anmelden. "Einen Rechtsanspruch auf Aufnahme gibt es aber nur bei der nächstgelegenen Schule. Eine andere kann das Kind nur aufnehmen, wenn sie Platz hat", erläutert Reinhard Mickenheim, Fachgebietsleiter Schulverwaltung. Die Kapazitäten (Zügigkeit) der Grundschulen ist vom Stadtrat festgelegt worden.

Eltern von im kommenden Jahr schulpflichtig werdenden Kindern haben neben einem Informationsschreiben auch einen fälschungssicheren Anmeldebogen erhalten, in dem neben der gewählten Schule auch Zweit- und Drittwünsche angegeben werden können. Der Bogen muss bei der Anmeldung abgegeben werden. Damit soll verhindert werden, dass Eltern gleich zu mehreren Schulen gehen. "Dann würden womöglich Kinder abgewiesen, obwohl die Klassen bei Schuljahrsbeginn gar nicht voll sind", erläutert Mickenheim.

Innerhalb des "Kerngebiets" Neviges (ohne Tönisheide) hatten die Eltern im Prinzip schon immer die Wahl. Ortsnächste städtische Schule ist die Regenbogenschule an der Wielandstraße. Dort haben (und hatten) die Kinder den Rechtsanspruch. Gewählt werden konnten zudem die evangelische und katholische Grundschule Ansembourgallee als Konfessionsschulen. "Eigentlich ändert sich für Neviges nichts", so Mickenheim. Wenn sie wollten, könnten die Eltern ihre Kinder aber natürlich auch in Tönisheide, Birth oder Langenberg anmelden. Das ging bisher nur auf Antrag, etwa weil eine Betreuungsperson - zum Beispiel die Oma - in einem anderen Stadtteil in der Nähe einer Grundschule wohnt.

Die Anmeldebögen gehen an die Stadt zurück, die dann zunächst die Kinder nach ihrem Rechtsanspruch auf die Grundschulen verteilt. Erst danach kommen die Wunschanmeldungen zum Zuge. "Problematisch wird es dann, wenn eine Schule mehr Anmeldungen hat als Kapazitäten. Allerdings haben wir in Velbert reichlich Plätze. Für zurzeit 748 Kinder, die 2008 schulpflichtig werden, gibt es 1095 Plätze", sagt Reinhard Mickenheim. Er geht zudem davon aus, dass die meisten Eltern doch die nächstgelegene Schule für ihr Kind wählen werden. In Neviges stehen im kommenden Jahr für wahrscheinlich 100 Kinder maximal 180 Plätze (90 Regenbogenschule, 30 katholische, 60 evangelische Grundschule) zur Verfügung. Die Tönisheider Schule bildet abwechselnd zwei oder drei Eingangsklassen.