Velbert: Mädchen (9) liegt im künstlichen Koma - keine Spur vom Täter

Velbert-Neviges. Das aus einem Gullischacht gerettete Velberter Mädchen liegt im künstlichen Koma. Die Neunjährige hat ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Verletzungen im Bauchbereich erlitten.

Sie schwebe aber nicht in Lebensgefahr, sagte der Leiter der Mordkommission, Wolfgang Siegmund, am Mittwochmittag auf einer Pressekonferenz.

Die Staatsanwaltschaft geht nach wie vor davon aus, dass der oder die noch unbekannten Täter das Mädchen umbringen wollten oder ihren Tod zumindest billigend in Kauf nahmen. Dies sei aus der Art der Verletzungen zu schließen sowie aus der Tatsache, dass der Kanalschacht wieder mit dem 30 Kilo schweren Deckel geschlossen worden sei, sagte Heribert Kaune-Gebhardt von der Staatsanwaltschaft Wuppertal. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gibt es bislang keine. Nachdem sich der Verdacht gegen einen Jugendlichen nicht erhärtet hat, fehlt auch jede Spur vom Täter.

Bislang haben sich bei der Polizei keine Augenzeugen des Verbrechens gemeldet. Die drei Betreuer des Kinder- und Jugendtreffs, den das Mädchen besucht hatte, hätten nicht mitbekommen, wann und wie sie die Stätte verlassen hat, sagte Siegmund. Das Mädchen selbst konnte noch nicht vernommen werden.

Die Polizei sucht daher weiterhin dringend Zeugen. Wer die Neunjährige am Montagabend rund um die alte Volksschule und die Sporthalle Tönisheider Straße gesehen hat oder verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich unter Ruf 02051/946-6110 zu melden.

Die Schülerin war am Montagabend von ihrer Famile als vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht von einer nur wenige hundert Meter entfernten Nachmittagsbetreuung zurückgekommen war und auch die ältere Schwester sie nicht finden konnte. Polizisten aus dem Kreis Mettmann suchten daraufhin mehrere Stunden in Neviges nach dem Mädchen, auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera wurde eingesetzt.

Am Ende war es der Suchhund Christo aus der hinzugerufenen Rettungshundestaffel des ASB-Ruhr-Hattingen, der dem Mädchen vermutlich das Leben rettete. Nachdem die Polizei beschlossen hatte, das Gelände rund um die alte Volksschule genauer zu untersuchen, zeigte der Hund von Hundeführerin Birgit Oschmann hinter der Sporthalle besonderes Interesse für einen Kanalschacht. In diesem wurde das gesuchte Kind lebensgefährlich verletzt gefunden. Die Neunjährige wurde notärztlich verorgt und in die Uni-Klinik Essen gefolgen.