Wülfrath: Grünes Licht für den Verkauf

Für einen niedrigen Millionenbetrag kann die FASW das Herminghaus-Stift bald erwerben.

Wülfrath. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber dem Verkauf des ehemaligen Krankenhauses Herminghaus-Stift an die Freie Aktive Schule Wülfrath (FASW) dürfte nichts mehr im Wege stehen. In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Rat den Weg dafür geebnet. Nur die DLW hat sich dagegen ausgesprochen.

Nicht die Stadt ist der Verkäufern, sondern die Herminghaus-Stift gGmbH, in der bekanntlich zu gleichen Teilen Stadt und die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde vertreten sind.

Der Rat hat mit seinem Votum den städtischen Vertretern in der Gesellschafterversammlung den Auftrag erteilt, für den Verkauf an die FASW oder deren Objekt-gesellschaft zu stimmen. Damit hat sich der Rat mehrheitlich auch für die unterschiedlich notwendigen Verträge ausgesprochen.

"Wir als Stadt haben die Vertragsinhalte noch einmal erläutert", so Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff nach der Sitzung zur WZ. Schließlich gehe es nicht nur um die Veräußerung an die FASW, "sondern auch um die Auflösung bestehender Verträge mit dem derzeitigen Pächter St. Antonius Kliniken".

Die Herminghaus-Stift-Gesellschaft wird demnach 10.000 Quadratmeter (inklusive der Aufbauten) an die Freie Schule verkaufen. Der Erlös soll nach WZ-Informationen eine niedrige, einstellige Millionensumme betragen. "Das Geld fließt direkt in die Kasse der Herminghaus-Stift gGmbH", sagt Lorenz-Allendorff.

Dort werde über die weitere Verwendung der Mittel beraten. "Die Gesellschaft bleibt bestehen", so die Bürgermeisterin auf Nachfrage. Der gemeinnützigen Gesellschaft stehen darüber hinaus 7000 Quadratmeter Grundstücksfläche im Bereich Bockswiese und Südstraße zur Verfügung.

Gerade erst wurden die planungsrechtlichen Schritte seitens der Stadt eingeleitet, die dort Wohnungsbau zulassen werden. Neun Einfamilienhäuser sollen errichtet werden - und werden so weitere Summen in die Herminghaus-Stift-Kasse spülen.

Mehrere Aspekte haben die Linksdemokraten bewogen, dem Vorhaben ihre Zustimmung zu verweigern. So sei der Kaufpreis zu niedrig. Außerdem, so Sprecher Frank Homberg, sei die Freie Schule als Privatschule eine Mogelpackung, weil sie zum großen Teil aus Landesmitteln gefördert werde.

Homberg: "Öffentliches Geld für Bildung sollte an öffentliche Schulen gehen." Der dritte Kritikpunkt: Aus städtebaulicher Sicht sei ein Ärztehaus, das nur über einen Umweg zu erreichen ist, ungeeignet.

Mit dem Mehrheitsbeschlusses des Rates sieht Bürgermeisterin Lorenz-Allendorff auch ein politisches Ziel erfüllt: die Standortsicherung der Freien Aktiven Schule, "was auch gut den Schulstandort Wülfrath und seine Attraktivität ist".