Wülfrath: „Kampf um jede Stelle“
Die IG Metall kritisiert die Firmen-Leitung von Tedrive. Diese ordnet Überstunden an.
Wülfrath. Die Stimmung in der Tedrive-Belegschaft bleibt schlecht. Die am Donnerstag abgebrochene Betriebsversammlung hat nicht zur Klimaverbesserung beigetragen. Im Gegenteil - wie IG-Metall-Bevollmächtigter Michele Dattaro der WZ sagte. Zu den angekündigten Entlassungen fordert die Geschäftsleitung zum Beispiel Gehaltsverzicht.
Und noch etwas anderes treibt Gewerkschaft und Betriebsrat die Zornesröte ins Gesicht: Laut Dattaro macht Tedrive aktuell Gewinne. Auch plant sie wieder, Leiharbeiter einzustellen. "Und sie ordnete Überstunden an." Darüber hinaus will Tedrive an mehreren Sonntagen Sonderschichten fahren, was der Betriebsrat abgelehnt hat. Dattaro: "Trotz der Ablehnung hat die Bezirksregierung Sonntagsarbeit genehmigt, ohne uns zu hören."
Der Gewerkschafter beklagt, dass die Geschäftssführung die Mitbestimmungsrechte ignoriere. Außerdem setzte das Unternehmen den Betriebsrat unter Druck: "In drei Wochen soll alles ausgehandelt sein. Das machen wir nicht mit", so Dattaro. Jetzt wurde erst einmal ein Institut eingeschaltet, dass die Unternehmenszahlen prüfen wird. "Dann schauen wir weiter." Auf jeden Fall kämpfe man um jede Stelle. "Es geht um 280 Schicksale. Und jedes einzelne wollen wir erhalten."