Wülfrath: Mischung aus Sack und Tonne bleibt mehrheitsfähig
Sachlich und kontrovers diskutiert: Die künftige Müllentsorgung.
Wülfrath. Tendenzen sind zu erkennen, eine Entscheidung fällte der Umweltausschuss aber nicht. Intensiv und sachlich diskutierten die Fraktionen die künftige Müllentsorgung Wülfraths. Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, die Entsorgung 2009 erneut auszuschreiben und das vorhandene System aus Tonne und Säcken bei leichten Modifizierungen beizubehalten.
Die Abfallentsorgung - ein millionenschweres Thema, das wohl überlegte Entscheidungen verlangt. Dementsprechend tiefgreifend folgte der Ausschuss der vom Vorsitzenden Sascha Priss (CDU) gestellten Frage "Müll, quo vadis?" Die Beratung wurde so zur ersten Lesung, eine grundsätzlichen Informationsveranstaltung, in der die Fraktionen auch erste Positionen erkennen ließen.
Während die Beibehaltung des vorhandenen Systems von einer breiten Mehrheit getragen werden könnte, ist die Entscheidung Rekommunalisierung der Müllabfuhr oder weiterhin private Unternehmerschaft noch offener. Vor allen Dingen die DLW sprach sich für eine Abfuhr in städtischer Hand aus.
Die Gründe dafür listete Birgit Hanisch auf: die Schaffung von Arbeitsplätzen, mehr Service, günstigere Entsorgung und die Chance von der Vermarktung des Wertes Abfall als Energieträger, um damit sogar Einnahmen erzielen zu können. Dem hielt Tiefbauamtsleiter Peter Pfeifer entgegen, dass der Stadt im Falle einer Rekommunalisierung nur die Rolle des Müllkutschers zukomme. "Die Entsorgung liegt in den Händen des Kreises." Er warnte zudem vor den Unwägbarkeiten einer städtischen Abfuhr: Personalausfall, Schäden im Fuhrpark.
Die Grüne/WWG regte an zu prüfen, inwiefern interkommunale Zusammenarbeit in der Entsorgung funktionieren könnte.
Einigkeit scheint in der Politik darüber zu herrschen, dass für den Fall einer Ausschreibung und Vergabe der Müllentsorgung an einen privaten Unternehmer, Abstand von einer zu langen Vertragslaufzeit genommen werden sollte.
In einer Sondersitzung soll der Umweltausschuss im Herbst eine Entscheidung treffen.