Wülfrath: Komplettes Bürgermeister-Trio ehrt das Ausnahmetalent

Stadt würdigt „Jugend musiziert“-Preisträger Christian Ziegler.

Wülfrath. "Ich freue mich, dass wir einen so renommierten Künstler in Wülfrath haben. Er ist ein Aushängeschild für die Stadt und trägt dazu bei, dass Wülfrath über die Stadtgrenzen hinaus im künstlerischen Bereich bekannt wird", sagt Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff auf dem kleinen Umtrunk zu Ehren von Christian Ziegler.

Der 17-jährige Wülfrather ist ein Ausnahmetalent auf dem Klavier. Den ersten Preis auf Bundesebene im Wettbewerb "Jugend musiziert" hat er schon gewonnen (die WZ berichtete).

Am Dienstag wurden ihm von Bürgermeisterin Lorenz-Allendorff und deren Stellvertretern Bettina Molitor und Horst Hoenke im Rathaus Stadtwappen, Blumen und Wülfrath-Krawatte überreicht.

Die dazu passende Krawattennadel hat er schon seit einiger Zeit. "Krawatten werden von ihm gerne genommen. Er ist in unserer Familie der einzige der einen Schlips binden kann", freut sich auch seine Mutter über die Ehrung.

Auf seinen Erfolg will der junge Wülfrather sich trotzdem nicht ausruhen. Auf die Frage der Bürgermeisterin, was man denn noch erreichen kann, wenn man schon Bundespreisträger ist, antwortet Ziegler: "Es gibt ja auch noch Wettbewerbe auf internationaler Ebene." An einem solchen teilzunehmen, könne er sich durchaus vorstellen. Doch wann, weiß er noch nicht.

Zunächst wird er am 15. Juni in der Philharmonie Essen spielen. Im Rahmen der Veranstaltung "Ausgezeichnete Kinder" wird er das Stück von Debussy vortragen, das er auch bei "Jugend musiziert" gespielt hat. Es folgen Auftritte in Modena/Italien und Frankfurt an der Oder.

Auch privat ist bei Christian Ziegler immer was los. Momentan arbeitet er an seinem Führerschein. "Das freut mich besonders, denn momentan muss ich immer Taxi spielen", sagt seine Mutter. Und dann stehen ja auch die Sommerferien vor der Tür.

Aber auch im Urlaub muss er üben, obwohl kein Klavier da ist. "Ich nehme meine Noten mit und lese sie. Dann kann ich mir im Kopf vorstellen, wie ich das Stück spiele." Sein Ziel für die Zukunft: Dozent werden und nebenbei möglichst viele Konzerte geben. "Ich dachte, Du möchtest Dirigent werden", erinnert sich die Bürgermeisterin an ein früheres Gespräch.

Diese Pläne hat Ziegler geändert. "Das ist genauso schwierig wie Konzertpianist, da hat man nie ein geregeltes Einkommen. Das ist schwer, mit einer Familie zu vereinbaren." Für eine endgültige Entscheidung hat er auch noch Bedenkzeit. Ziegler will 2010 erst einmal sein Abitur machen.