Velbert: Musik-Projekt ist ein Renner
„Jedem Kind ein Instrument“ geht in die zweite Runde: Jetzt soll das Projekt auf alle Schulen ausgeweitet werden. Der Hauptausschuss zieht eine positive Bilanz.
Velbert. Plötzlich gelten für die Wahl der Grundschule ganz andere Kriterien. "Machen Sie mit beim Jeki-Projekt?", werden Schulleiter jetzt oft gefragt. Jeki ist die Abkürzung für "Jedem Kind ein Instrument" - ein Projekt, das seit 2007 auch an den Velberter Grundschulen angeboten wird.
Mit riesigem Erfolg. Hatte man anfangs mit 100 Kindern gerechnet, die sich beteiligen, waren es sofort 185 Grundschüler, die das Angebot wahrnehmen wollten.
Sechs Grundschulen machen schon mit, darunter die Grundschule Tönisheide, in den nächsten vier Jahren sollen alle 17 Grundschulen beteiligt sein. Außerdem wird überlegt, ob sich die Förderschule anschließen kann. Der Haupt- und Finanzausschuss war vom Sachstandsbericht von Frank Eerenstein, seit 2007 Leiter der Musik- und Kunstschule, angetan. Jetzt beschloss der Ausschuss einstimmig, das Projekt auszuweiten.
Eerenstein ist begeistert von dem Projekt, das 2003 in Bochum aus der Taufe gehoben wurde. "Kinder wie auch die Lehrer der Grundschulen und der Musikschule profitieren", sagt er. "Musik fördert die Konzentration, sie macht so viel Freude. Musik kennt keine Grenzen", sagt Eerenstein. Auch für die Integration der ausländischen Kinder habe das Projekt nur positive Auswirkungen.
Und so läuft das Jeki-Projekt sehr erfolgreich. Den Erstklässlern der Grundschulen werden von den dortigen Lehrern grundsätzliche Begriffe aus der Musik vermittelt. Die Lehrer der Musikschule stellen die Instrumente vor, lassen die Kinder aussuchen, welches ihnen zusagt. "Das sind eher die Streichinstrumente", sagt Eerenstein. Haben sich die Schüler für ein Instrument entschieden, folgt im zweiten Schuljahr der Unterricht in kleinen Gruppen von vier bis acht Schülern. Wählen können die Kinder zwischen Tanz und Gesang.
Jetzt werden noch Musiklehrer gesucht. Von dem Vorschlag, befristete Verträge anzubieten, hielt der Ausschuss allerdings wenig. "Wir müssen die Musiklehrer, die wir für das Projekt benötigen, auch binden", so Beigeordneter Holger Richter.
Für das Projekt gibt es auch Landesmittel, auf die Velbert nun setzen will. Der Elternanteil beträgt anfangs neun Euro und im zweiten Jahr 18 Euro. Auch Sponsorengelder helfen, das Projekt durchzuführen. Bürgermeister Stefan Freitag hat bisher über 80 000 Euro eingeworben.