Wülfrath: Keine Lösung im Streit um die Düsseler Kindergärten

Rathaus: Im Streit um die Düsseler Kindergärten zeigt sich noch keine Lösung. Die Betroffenen warten auf das versprochene „Friedensgespräch“.

Wülfrath. "Wir und die Eltern brauchen Planungssicherheit", sagt Hans-Werner van Hueth - deshalb ist aus Sicht des Jugendamtsleiters eine schnelle Lösung des Streits um die Düsseler Kindergartenplätze wichtig. Doch die scheint noch in weiter Ferne - auch das sogenannte "Friedensgespräch", das CDU-Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak organisieren wollte, hat noch nicht stattgefunden.

Zur Erinnerung: In den zwei Düsseler Kindergärten sind seit Jahren fast die Hälfte der Plätze von Wuppertaler Kindern belegt. Sie gehören zu den beiden Kirchengemeinden im Stadtteil, sind dort ins Gemeindeleben integriert, wohnen aber auf Wuppertaler Gebiet. "Unser Herz schlägt in Düssel", hatten die betroffenen Eltern immer wieder betont.

Die Kommunen streiten sich um die Finanzierung: Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung hat bisher jede Beteiligung an den Kosten abgelehnt. Laut van Hueth ist man im Wülfrather Rathaus zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Gleichzeitig betont er aber, dass die Zeit drängt: Spätestens bis zum Herbst müsse der Streitfall geklärt sein.

Bei einer Podiumsdiskussion im April hatte sich der Landtagsabgeordnete Marc Ratajczak als Vermittler angeboten - vom "Friedenskaffee im Landtagsbüro" hat man allerdings bislang weder bei der Stadt noch bei der evangelischen Gemeinde wieder etwas gehört. Der Termin sei noch in der Abstimmung, heißt es dazu auf WZ-Nachfrage aus Ratajczaks Wahlkreisbüro.

Der Düsseler Kindergarten-Streit war auch Thema bei einem Besuch des Kölner Weihbischofs Rainer Woelki, der sich am Montag im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintrug. "Wir haben unseren Standpunkt erläutert und deutlich gemacht, dass wir nach Wegen suchen, die Einrichtungen zu erhalten", berichtet Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff. Der Bischof habe dabei Verständnis für die Wülfrather Situation geäußert.

Auch die Düsseler Eltern wollen sich weiterhin für den Erhalt der Einrichtungen einsetzen: 1300 Unterschriften sind bereits gesammelt worden, sagt Dieter Grävingholt von der evangelischen Gemeinde. Die sollen Lorenz-Allendorff und Jung überreicht werden - und noch mal den Stellenwert der Kindergärten deutlich machen.