Ratingen: „Standortvorteil muss genutzt werden“

Neue Gewerbeflächen wichtig zur Ansiedlung neuer Firmen.

Ratingen. Die Ratinger Wirtschaft begrüßt ausdrücklich die Pläne der Stadtverwaltung, rund 25Hektar Ackerflächen als Gewerbegebiet auszuweisen. "Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist gegenüber den Vorjahren gestiegen.

Allein in diesem Jahr wurden nach Auskunft der städtischen Wirtschaftsförderung bisher rund 220000 Quadratmeter unbebaute Gewerbefläche nachgefragt", erklärte gestern der Unternehmensverband Ratingen (UVR). Die auszuweisenden Flächen in Lintorf und Tiefenbroich profitierten von der idealen Verkehrsanbindung zum Ruhrgebiet und Rheinland sowie zum Flughafen Düsseldorf. Auch das Gebiet im Homberger Osten profitiere vom Anschluss an die Autobahnen 3 und 44.

Der "enorme Standortvorteil" Ratingens sollte dazu genutzt werden, Unternehmen aller Branchen anzusiedeln. Der UVR setze sich schon lange dafür ein, in der Stadt ein ausgewogenes Verhältnis von Fertigungsbetrieben und Dienstleistungsunternehmen zu erhalten. Dieses gesunde Verhältnis sichere der Stadt auf lange Sicht den wirtschaftlichen Erfolg.

Kein Verständnis habe man für die von Teilen der Politik geäußerte Kritik an der Ausweisung der neuen Gewerbeflächen. Die Argumentation, es seien viele der planerisch ausgewiesenen Flächen "sofort" oder "kurzfristig" nutzbar, trage nicht: Viele dieser Flächen seien in Privateigentum, deren Eigentümer nicht verkaufsbereit sind. "Sie sind somit praktisch nicht verfügbar."

Ein Rückzieher in Sachen neue Gewerbeflächen würde ansiedlungswilligen Unternehmen das falsche Signal senden, sie seien in Ratingen nicht willkommen. "Andere Städte im Kreis Mettmann betreiben eine offensive Ansiedlungspolitik, die Stadt Düsseldorf kann wegen ihrer erlangten Schuldenfreiheit den Unternehmen günstige steuerliche Anreize schaffen. Diese Entwicklungen darf Ratingen nicht ignorieren", mahnen UVR-Vorsitzender Claus Brinkmann und Geschäftsführer Axel Maiersberger.