Wülfrath: Mit dem Piratenschiff stechen die Stadtspatzen „in den Sand“
Kindergarten: Die Bürgermeisterin taufte am Dienstag das neue Spielgerät.
Wülfrath. Der "Spatzendampfer" ist am Dienstag mit seiner Besatzung erfolgreich in See gestochen. Oder besser gesagt: erfolgreich in Sand gestochen. Denn der "Spatzendampfer" ist das neue Spielgerät auf dem Außengelände der Kindertagesstätte an der Wilhelmstraße. Das Piratenschiff im Sandkasten des Kindergartens wurde am Dienstag von Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff mit einer Flasche Wasser feierlich getauft: "Ich freue mich, dass mit vielen Aktivitäten seitens der Eltern der Kauf des Spielgerätes möglich gemacht wurde."
Die Kosten für das Piratenschiff mussten vom Förderverein der Kindertagesstätte getragen werden. 5000 Euro haben die Eltern in etwa einem Jahr gesammelt. "Unterstützt wurden wird durch Spenden von Wülfrather Firmen. Zusätzlich haben wir auf dem Weihnachtsbasar Selbstgebasteltes verkauft und in der Stadt selbstgemachte Marmelade und Popcorn angeboten", sagt Beate Hilleke, die zweite Vorsitzende des Fördervereins.
Eltern sammeln für die Kindergärten ihrer Kinder - so sieht die Zukunft aus. "Aufgrund des Nothaushaltes konnten wir in der Vergangenheit, als die Anschaffung anstand, keine Erneuerungen vornehmen", sagt Michaela Berster vom Jugendamt. Durch das neue Kibiz-Gesetz ist die Finanzierung der Kindergärten weg von einer Pauschalfinanzierung hin zu einer Pro-Kopf-Finanzierung gegangen. "Es steht noch nicht fest, mit welchem Betrag die Stadt rechnen kann", so Berster. Rettung verspricht die Stadt sich durch das "Neue kommunale Finanzmanagement" (NKF). "Damit können Rückstellungen gebildet werden, mit denen wir in ein paar Jahren solche Mängel ausgleichen können. Bis dahin müssen wir kreativ sein und auf Sponsoren und Eigeninitiative hoffen", sagt Michaela Berster.
Eigeninitiative, die haben die Eltern der Kindertagesstätte Wilhelmstraße schon gezeigt und ihren Kindern einen Wunsch erfüllt: ein Piratenschiff - denn das hatten sich die Kinder ausgesucht. "Die Kinder sollten malen, was sie sich für ein Spielgerät wünschen und die meisten wollten ein Schiff", sagt Kindergärtnerin Petra Weber. Am Wochenende ging der Wunsch dann in Erfüllung: Das Schiff wurde in drei Einzelteilen angeliefert und von den Eltern aufgebaut. "Das war viel Arbeit. Wir mussten zuerst den ganzen Sand aus dem Kasten holen und das Schiff einzementieren", sagt Britta Schottmüller, Kassenwartin des Fördervereins.
Nun erstrahlt das Holzschiff im Sandkasten in seiner vollen Pracht. "Das Schiff ist super." Da sind sich Bahkin und Taylan (beide fünf Jahre alt) einig. Und wie es sich für richtige Piraten gehört, wurde nach der Taufe mit Säbel, Augenklappe und Akkordeon ein Seemannslied gesungen.
Also: Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!