Wülfrath: Theater - Gäste tragen die Leiche raus
Krimi-Dinner fasziniert – mit Spiel und Menü. Die Besucher sind begeistert.
<span style="font-weight: bold;">Wülfrath. Polizeibericht: Am Freitagabend um ca. 19.30 Uhr ereignete sich beim diesjährigen "Wein und Gourmetfestival" ein schrecklicher Mord. Der renommierte Winzer Hermann Kessel hatte seine Gäste geladen, um mit ihm anzustoßen. 98 Weinfans waren erschienen und nahmen an den reichhaltig gedeckten Tischen Platz. Als alle die Gläser erhoben, keuchte Kessel, stützte sich am Tisch ab und brach zusammen. Dr. Joachim Gansmüller stellte als erster den Befund fest: "Tot - nicht töter und leider auch nicht ein wenig tot!"
"Wir sind mit allem zufrieden. Besser hätte es nicht laufen können!"
Regisseurin Meike Utke
Die Polizei war sofort vor Ort und ermittelte. Wer kann es gewesen sein? Besonders beliebt war der Winzer anscheinend nicht. Hat die gutaussehende Weinkönigin Tatjana ihre Finger im Spiel oder der Bruder mit seinem strengen ökologischen Anspruch? Oder war es etwa die Sommeliere Elke? Zum Glück konnte sich der ermittelnde Kommissar auf die Hilfe von den geladenen Gäste verlassen. Schien doch ein jeder an diesem Abend seine Neigung als Detektiv entdeckt zu haben.
Bei der Premiere des Krimi-Dinners in der Stadthalle wurde gerätselt, was das Zeug hielt. Zum ersten Mal führte das Wülfrather Amateur-Theater Minestrone den Krimi "Mörderische Auslese" der Autorin Mischa Martini auf. In Zusammenarbeit mit dem Ratskeller Wülfrath boten sie ihren Gästen einen unvergesslichen Abend: ein Krimi-Dinner der Extra-Klasse mit toller Atmosphäre!
Talentierte Schauspieler, gutes Essen und jede Menge Rätselspaß. Zwischen den drei Gängen, wie "Messerscharf Geschnittenes vom toten Rind mit bleichen, enthaupteten Pilzen" verfolgten die Gäste gespannt das Geschehen und durften auch mit eingreifen: Die Leiche raustragen, der scheinbar so aufgelösten Ehefrau Taschentücher reichen oder "mal kurz" auf den Hauptverdächtigen aufpassen - die Hobbydetektive hatten alle Hände voll zu tun.
Die Auffassungen über den wirklichen Mörder gingen weit auseinander: "Es ist bestimmt die Sommeliere Elke, weil sie so schnell rausgerannt ist", verdächtigte Celena Jussen. "Die Ehefrau des Opfers kann es nicht sein. Die wird nämlich von meiner Tante gespielt. Und die kann so böse Rollen gar nicht annehmen", kombinierte die Zwölfjährige messerscharf. "Ach nein, es ist bestimmt die Weinkönigin", meinte Peter Pumm. Doch da war seine Frau Heidi anderer Meinung: "Es sind ganz sicher Dr.Gansmüller und seine Geliebte!"
Für immer mehr Verwirrung sorgten die Schauspieler zwischen den Gängen, denn auch während der Pausen fielen sie nicht aus ihren Rollen: "Haben Sie das gesehen? Der Bruder war anscheinend gar nicht so traurig über den Tod. Er hat gar nicht darauf reagiert," streuten sie Gerüchte.
Termine: Weitere Aufführungen: Sonntag,2. März um 18 Uhr Samstag, 15. März um 19 Uhr Sonntag, 16. März um 18Uhr. Der Erfolg spricht für sich: Alle Veranstaltungen sind ausverkauft.