Wülfrath: „Wir arbeiten nicht für unser Ego“

Erwartungsgemäß wird Wolfgang Preuss mit breiter Zustimmung Parteichef.

Wülfrath. Die Erleichterung war unüberhörbar - als ob eine ganze Partei aufatmete. Befreiend der Beifall. Herzlich die Umarmung - zwischen Vorgänger und Nachfolger. 41 von 43 Stimmberechtigten gaben Dienstagabend Wolfgang Preuss die Stimmen, wählten ihn zum neuen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins - sechs Wochen, nachdem Peter Zwilling in einer Kampfabstimmung Manfred Hoffmann verdrängt hatte, in der Folge aber keine Vorstandsmannschaft schmieden konnte.

Jetzt also Wolfgang Preuss. "Es ist wieder Ruhe eingekehrt. Die SPD ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner, das sind unsere Markenzeichen", so Preuss.

Zwilling ließ zuvor sichtlich betroffen die sechs Wochen seiner Amtszeit Revue passieren, bekräftigte, dass seine Spontankandidatur im April eine Spontanentscheidung gewesen sei, "vielleicht auch dadurch hervorgerufen, dass ich ich das Gefühl gehabt habe, in den vergangenen zehn Jahre von dem Ortsverein abgelehnt worden zu sein, in dem ich politisch sozialisiert wurde". Er sei jetzt froh, dass es einen neuen Vorstand gebe. Er bekräftigte

seine Forderung der inhaltlichen Neuorientierung, die durch die jetzt vollzogene Trennung von Fraktions- und Ortsvereinsvorsitz gelingen könne. "Die Arbeit muss auf mehrere Schultern verteilt werden."

Für die Kommunalwahl 2009 meldete er den Anspruch für die SPD Wülfrath an, stärkste Kraft zu werden - und auch den Bürgermeister zu stellen. "Die SPD hat viele gute Leute, denen man das Bürgermeister-Amt zutrauen kann. Und sie sind allemal besser als die bisher bekannten Kandidaten." In diesem Herbst müsse sich der Ortsverein eine Strategie für die Wahl - inhaltlich und personell - überlegen.

Dass die Sozialdemokraten mit einem eigenen Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen gehen werden, betonte auch Wolfgang Preuss. Für die künftige Vorstandsarbeit solle eine breitere Aufgabenverteilung angestrebt werden. "Wer möchte, soll sich melden und mitarbeiten. Denn: Wir arbeiten nicht für unser Ego. Wir sind Ehrenamtler wie viele in dieser Stadt." Eines eine alle in der Partei: "Wir wollen das Beste für Wülfrath. Und das ist die SPD", so Preuss.