Das will Paul Schrömbges für Viersen
Schrömbges will am 13. September Bürgermeister werden. Das sind ihre Ansichten zu den wichtigsten Themen.
Viersen. Er radelt nicht, und er frühstückt nicht. Zumindest nicht plakativ für den Wahlkampf. Statt dessen verteilt er an den heißen Tagen Eiscreme an die Bürger. Dr. Paul Schrömbges ist ein Mann der Tat. Als Kandidat in der Bürgermeisterwahl hat der promovierte Historiker eine Sonderrolle: Der 62-Jährige arbeitet seit 13 Jahren als Dezernent der Stadt Viersen, seit 2014 ist er Erster Beigeordneter. Als Wahlbeamter vertritt er bereits jetzt — nach Bürgermeister Günter Thönnessen — die Stadt und lenkt ihre Geschicke mit. Viele politische Themen kennt er aus der Binnensicht. Er ist verantwortlich für die Bereiche Soziales, Kinder, Jugend, Familie, Schule, Sport und Kultur.
Auch wenn sieben Kandidaten sich um das Amt des Bürgermeisters bewerben: „Letztlich ist das ein Parteienwahlkampf. Bis auf die FDP hat jede Partei ihren eigenen Kandidaten nominiert. Es gibt derzeit kaum kontroverse Positionen zu politischen Themen“, sagt Schrömbges. „Es wird darum gehen, die eigene Wählerschaft zu mobilisieren und an die Urne zu bekommen.“ Mit ihm bekäme die Stadt einen sehr zielbewussten Bürgermeister, mit Lebens- und Verwaltungserfahrung. „Ich passe ins Beuteschema der Christdemokraten“, sagt Schrömbges von sich selbst. Viele Schwerpunkte, die Günter Thönnessen gesetzt habe, unterstütze er.
Angesichts der niedergehenden Oberzentren Krefeld und Mönchengladbach sei Viersen gut aufgestellt. Der Stadt verzeichne entgegen des Trends einen Bevölkerungszuwachs. „Wir haben vor gut zehn Jahren angefangen, uns als Stadt zu positionieren, und wir sind inzwischen gut aufgestellt. Das möchte ich weiterführen“, erklärt Schrömbges. Viersen sei die Stadt am Niederrhein, habe aber zugleich eine urbane Ausstrahlung.
Für den demografischen Wandel sei Viersen gerüstet, so der Christdemokrat. Es gebe für die Pflege und Betreuung von Senioren eine gute Infrastruktur in der Stadt. „Dazu gehören die Kurzzeitpflege in Dülken, die Gerontopsychiatrie des Landschaftsverbands Rheinland und die Geriatrie am St.-Irmgardis-Krankenhaus in Süchteln.“
In Sachen Stadtplanung und Gewerbe-Ansiedlung ist die Stadt nach Ansicht von Schrömbges ebenfalls auf einem guten Weg. „Der inzwischen fertig gestellte Innere Erschließungsring birgt riesige Potenziale“, so der CDU-Mann. Im Fachbereich der Wirtschaftsförderung könne man allerdings nachbesser, räumte der 62-Jährige ein. „Als Bürgermeister würde ich mich als obersten Chef der Wirtschaftsförderung sehen.“
Was den defizitären Haushalt der Stadt Viersen angeht, ist der Christdemokrat optimistisch. „Ich denke, dass wir — nach unserer jetzigen vorsichtigen Einschätzung— bis 2020 einen Haushaltsausgleich schaffen können“, sagt Schrömbges. Die Stadt sei stabil in ihrer Liquidität, das strukturelle Defizit gehe auf die Altlasten und Abschreibungsgrößen zurück.
„Als Kreisstadt haben wir die Aufgabe und die Pflicht, die Grundversorgung unserer Bürger sicherzustellen“, sagt Schrömbges. „Es ist uns wichtig, die Patienten im Kreis zu halten. Dazu wird die Zusammenarbeit der Krankenhäuser unerlässlich sein.“
Die politische Kultur inklusive Parteidemokratie sei im Wandel begriffen, sagt der überzeugte Christdemokrat. Er bestätigt die Beobachtung, dass gerade die Kommunalpolitik träge geworden sei. Der Verwaltung komme immer stärker die Aufgabe zu, Sachverhalte verständlich darzulegen. „Wir sind keine Wissensgesellschaft mehr, sondern eine Informationsgesellschaft“, sagt Schrömbges mit Blick auf die sozialen Medien.