Euregio fördert Umweltschutz in Firmen

12,4 Millionen Euro sollen in zwei Projekte fließen.

Kreis Viersen. Der Zweckverband Euregio Rhein-Maas-Nord will kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Grenzregion helfen, ihre Nachhaltigkeit zu verbessern und mehr für den Umweltschutz zu tun. Dazu hat die Euregio zwei Förderprogramme gestartet: Mit dem Projekt „D-NL-Hit“ sollen die Firmen dabei unterstützt werden, umweltverträgliche Beschichtungen wie etwa Autolacke herstellen zu können. Mit dem Projekt „Strasus“ sollen vor allem Logistikunternehmen Wege finden, nachhaltiger zu arbeiten.

Insgesamt werden für beide Projekte 12,4 Millionen Euro aufgebracht. 10,9 Millionen fließen in „D-NL-Hit“, 1,5 Millionen in „Strasus“. 5,75 Millionen Euro der Gesamtkosten werden aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert, einen Teil des Restbetrags stemmen Partnerunternehmen — darunter die Bosch-Niederlassung in Viersen.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden als Themen immer präsenter — auch für Unternehmen. Die Europäische Union (EU) nimmt große Unternehmen seit diesem Jahr noch stärker in die Pflicht: Firmen mit mehr als 500 Angestellten müssen nun detailliert darüber berichten, wie sich ihr Geschäft sozial, gesellschaftlich und ökologisch auswirken.

Das betrifft indirekt auch kleine und mittelständische Firmen — um die Nachhaltigkeit der Großen zu verbessern, müssen eben auch die Kleinen bei diesem Thema nachbessern, etwa, wenn sie Zulieferer für größere Unternehmen sind und deren Ökobilanz nicht verschlechtern wollen.

Zentraler Veranstaltungsort der Projekts „D-NL-Hit“ wird die Hochschule Niederrhein in Krefeld sein. Dort steht eine Anlage, mit dem Entwickler die Eigenschaften von Proben, im konkreten Fall etwa von Lacken oder anderen Beschichtungen, analysieren können. Im Gegensatz zu anderen Analyse-Anlagen jedoch geschieht dies dort deutlich schneller.

„Den Unternehmen entsteht ein deutlicher Wettbewerbsvorteil“, sagt Verena Melchert, Projektkoordinatorin bei der Euregio. Die Idee: Wenn die Stoffe schneller getestet werden können, können sie auch schneller umweltverträglich zusammengesetzt werden.

Das Projekt „Strasus“ besteht hauptsächlich aus Schulungen für Logistikunternehmer und Angestellte. Mehrere Hochschulen sowie ein Planspielentwickler zeigen darin, wie Logistiker die Nachhaltigkeit ihrer Firma verbessern können. „Gerade Logistiker haben im alltäglichen Geschäft kaum Zeit, ihre Strategie zu ändern“, sagt Verena Melchert. In den Schulungen sollen sie Tipps bekommen, wie sie etwa einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen oder wie sie ihre Transporte umweltfreundlicher gestalten können. Das Ganze soll mit geringem Zeitaufwand verbunden sein. „Manchmal helfen schon Kleinigkeiten“, sagt Melchert.