Großer Andrang bei Kaiser’s

Räumungsverkauf der Supermarktkette lockte gestern viele Menschen an.

Foto: Busch

Schaag. So viele Kunden hat es selten in der Schaager Kaiser’s-Filiale gegeben. Dort hat der Ausverkauf begonnen — alle Artikel waren zum halben Preis erhältlich. Bis heute Abend, 22 Uhr, kommen Schnäppchenjäger auf ihre Kosten. Mit der Übernahme der Tengelmann-Gruppe sind die 450 Supermärkte an Edeka gegangen. In Schaag, in Waldniel und auch an den beiden Standorten in Viersen wird Edeka sie als „Netto“-Märkte weiterführen. Für die Schaager hatte Kaiser’s als einziger Lebensmittelmarkt eine besondere Bedeutung. In der kommenden Woche soll der Umbau beginnen. Die Eröffnung von „Netto“ ist für Dienstag, 21. Februar, geplant.

Im kleinen Schaag herrschte ein Gedränge wie am Bahnhof im Pendlerverkehr. Die Parkplätze vor der Filiale waren am frühen Morgen bereits vollständig belegt, alles war zugestellt. Auch auf die umliegenden Straßen waren die Autofahrer ausgewichen. Das Ordnungsamt der Stadt Nettetal war ununterbrochen im Einsatz. Der Andrang im Kaiser’s-Geschäft war enorm. Bereits um 9 Uhr waren einige Regale vollständig leergeräumt, vor allem im Spirituosenregal herrschte gähnende Leere. Im Laden waren drei Kassen geöffnet. An die Kassiererinnen wurden Höchstanforderungen gestellt, denn eine Menschenschlange bewegte sich durch den gesamten Laden. Die Wartezeiten an der Kasse überschritten teilweise eine Stunde. Und auch die Einkaufswagen reichten längst nicht: Viele Kunden hatten Wäschekörbe und große Plastiksäcke mitgebracht, in denen sie ihre Warenberge transportieren konnten. Was gestern viele Schaager und Boisheimer bedauerten.

Sie hatten „ihrem“ Kaiser’s über viele Jahre hinweg die Treue gehalten und wollten am vorletzten Tag nicht fehlen. Doch angesichts des Ansturms der Käufer aus ganz NRW gingen viele wieder. Sie beobachteten lediglich, wie Menschen mit ihren Großeinkäufen zu ihren Autos gingen, das angehängte Protokoll für widriges Parken in Kauf nehmend. Einen solchen Ansturm hatten die Mitarbeiter nicht erwartet. Auch das Personal bedauerte, dass es sich kaum von den einheimischen Familien verabschieden konnte.