Sanierung 1,6 Millionen Euro für einen besseren Klimaschutz

Ein Konzept soll bei anstehenden Sanierungen der Stadt berücksichtigt werden.

Sanierung: 1,6 Millionen Euro für einen besseren Klimaschutz
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Stadt will ihre eigenen Gebäude in Sachen Klimaschutz fit machen und hatte dazu ein sogenanntes Teilkonzept in Auftrag gegeben. Nun liegen die Ergebnisse vor. Markus Leyendecker vom Ingenieurbüro Adapton Energiesysteme stellte im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) den Abschlussbericht vor. Die Experten sehen Potenzial, in den nächsten 15 Jahren ein Drittel der CO2-Emissionen der städtischen Gebäude einzusparen.

Es wurde ein Katalog mit 15 Maßnahmen erstellt, der nun unter anderem berücksichtigt werden soll, wenn die Gebäudesanierungen der nächsten Jahre geplant werden. Die Maßnahmen zusammen kosten 1,6 Millionen Euro und würden CO2-Einsparungen von 14 Prozent (195 Tonnen pro Jahr) und knapp neun Prozent Einsparung im Gesamtverbrauch (knapp 64 000 Euro pro Jahr) bringen.

Besonders dringend ist die Warmwasserversorgung in der Verwaltungsnebenstelle Antoniusstraße (Jugendamt) und in der Kita Tabaluga in St. Hubert, denn dort besteht das Risiko, dass die alte Anlage ausfällt.

Kurzfristig, also innerhalb eines Jahres, soll außerdem die Beleuchtung am Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) saniert werden, denn dort ist der Stromverbrauch sehr hoch. Auch wenn im Rathaus nicht gearbeitet wird, ist die Grundlast des Energieverbrauchs hoch. Dazu soll es eine weitere Analyse zum Stromverbrauch und zur Reduzierung der Grundlast geben.

Zukünftig soll ein Klimaschutzmanagement für alle kommunalen Liegenschaften und ein Energiemonitoring als Pilotprojekt an der Erich Kästner Realschule aufgebaut werden. Aufgaben des Klimaschutzmanagements sind Energiecontrolling, Maßnahmenbegleitung, Erfolgskontrolle und Berichterstattung, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. Diese Aufgaben soll ein Klimaschutzmanager erfüllen.

Wenn der Rat am 29. September zustimmt — im Ausschuss gab es bereits ein einstimmiges Ja — will die Stadt die Förderung einer Stelle mit 19,5 Wochenstunden beantragen. Für zwei Jahre werden 65 Prozent der Kosten vom Bundesumweltministerium übernommen. Die Stadt rechnet mit Kosten einschließlich Sachkosten von 72 000 Euro, es wird ein Zuschuss von 46 800 Euro erwartet. Noch in diesem Jahr oder Anfang 2016 könnte der Bewilligungsbescheid eingehen und die Suche nach einer Person für diesen Posten beginnen, so Markus Leyendecker.

Der Technische Beigeordnete Stephan Kahl machte deutlich, dass der Klimaschutzmanager zusammen mit den beiden neuen Mitarbeitern des Hochbauamtes — die Ausschreibungen dafür laufen — und weiteren Mitarbeiter der Verwaltung ein Team bilden, das sich gemeinsam um die Themen kümmert.

Die Fraktionen zeigten sich weitgehend zufrieden mit den Ergebnissen. Deutliche Kritik gab es nur von den Grünen. Michael Rumphorst ist das Konzept zu dünn. Es sei nur eine Aufarbeitung von Dingen, die seit Jahrzehnten liegen geblieben seien, der Klimaschutzmanager eine Unterstützung für das Hochbauamt. „Für mich ist Klimaschutz mehr“, so Rumphorst, dem darin auch der Blick auf die Art der Energieerzeugung fehlt. Auch fehlte ihm in den Maßnahmen die Fensterfront des Rathauses. Diese sei zunächst ausgeklammert worden, könne aber durchaus wieder aufgenommen werden, so Leyendecker.