Bauantrag Der Rewe-Neubau steht auf der Kippe

Die Bezirksregierung hegt Bedenken gegen die Pläne des Lebensmittelkonzerns in Kempen.

Foto: Lübke

Kempen. Der Rewe-Markt an der Kleinbahnstraße soll „freundlicher und moderner“ werden. So wünscht es sich der Lebensmittelkonzern. Dafür soll das alte Gebäude abgerissen und ein neues, größeres gebaut werden. Dass dafür ein Bauantrag bei der Stadt Kempen vorliegt, hatte Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox schon im November im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) berichtet. Nun gab es am Montagabend wieder einen Bericht, der zeigt: Die Umsetzung könnte sich erheblich verzögern.

Die Stadtverwaltung sieht die Pläne nach eigenen Angaben positiv und hat im Prinzip keine Bedenken. Die Einzelhandelssituation würde sich dadurch nicht verändern. Das Sortiment soll im Wesentlichen gleich bleiben. Eine genaue Sortimentsliste für den größeren Markt liege allerdings noch nicht vor. Daher konnte laut Stadt noch keine Baugenehmigung erteilt werden. Und darum habe auch die Bezirksregierung Bedenken angemeldet.

Der Investor hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem keine Probleme bei einer Vergrößerung des Marktes angegeben seien. In diesem Gutachten habe die Bezirksregierung aber Unstimmigkeiten ausgemacht. Die Bedenken seien bisher formaler Art, so Cox. Aber die Bezirksregierung habe bereits angedeutet, auch generelle Bedenken zu hegen. Wie die Behörde letztlich entscheidet, sei offen.

„Es ist wahrscheinlich, dass wir das Planungsrecht ändern müssen“, so Cox. Dazu müssten der Flächennutzungsplan, der Bebauungsplan und das Zentrenkonzept neu erstellt werden. Dafür müsste ein neues Einzelhandelsgutachten in Auftrag geben werden. Dies alles würde bestimmt mehr als drei Jahre dauern.

Diese umfangreiche Arbeit will die Stadt vermeiden. Daher will man nun die fehlenden Informationen nachreichen und versucht so, die Bezirksregierung zu überzeugen.

Das neue Rewe-Gebäude soll fast 350 Quadratmeter größer werden, und dann gut 2800 Quadratmeter groß sein. Das Gebäude soll ein Stück weiter in Richtung Fressnapf-Filiale rücken. Dafür wird der Parkplatz vor dem Markt größer. Der Betreiber geht von einer Bauzeit von rund einem Jahr aus.

In dieser Zeit könnte ein Ersatzbau mit einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern auf einer Wiese und einem Teil der Fläche des Autohauses auf der anderen Seite der Kleinbahnstraße entstehen. Dann müsste wohl auch der jetzige Rewe-Parkplatz mit genutzt werden und die Kunden würden die Straße queren. Über die Verkehrssituation dort will sich die Stadtverwaltung dann noch Gedanken machen. ulli