600 Oedter Narren heben mit „Uda Air“ ab

An der Premiere nehmen 600 Jecke in 27 Gruppen teil.

Oedt. Dolle Premiere nach 64 Jahren Pause: Der erste Oedter Nelkensamstagszug im 21. Jahrhundert und unter neuer Leitung war ein voller Erfolg. Dazu trugen zahlreiche Narren bei, die mitzogen, mitfeierten oder einfach nur Zaungast waren.

Bereits am Ortseingang sah man die ersten Jecken, die in Richtung Ortsmitte gingen, um den Umzug mitzuerleben. Auch die Zugteilnehmer waren aus dem Häuschen: „Granatenstark ist das“, meinte Pilotin Gabino Dolce von der Fluggesellschaft „Uda Airlines“. Dort ging es turbulent zu, nicht zuletzt wegen der männlichen Stewardessen wie der kessen Jülanda. Ihr Plan: „Jede Menge Tomatensaft ausschenken und gute Laune haben.“

Der Musikverein Oedt summte als Biene Maja los, angeleitet vom maskierten Mann auf Stelzen, der mit seinem Kamelle-Köcher Süßes unters Narrenvolk brachte. Nichts für kleine Kinder war der Inhalt der Flaschen für die große Pause von der „Otto-Waalkes-Grundschule“ im Retro-Look mit Scout-Toni, Pullunder und dickglasiger Streber-Brille. Da war Bier drin, woanders Sauerkirschlikör mit O-Saft. Die „Schulmädchen“ Tini (19) und Caro (18) gehörten zur 50 Personen starken Gruppe, die sich im Internet formiert hatte.

Schick anzusehen waren die Burgfräuleins der Burg Uda, gezogen von zwei braunen Ponys.

Aktuell gab sich die Damenmannschaft der SG Kempen-Oedt und ging als Dschungelcamp-Kandidaten. „Wir sind der Nachwuchs für die Z-Promis“, lästerten sie frech. Das Team der Niedertor-Apotheke ging als XXL-Tabletten, titelten „Die Superpillen von Oedt“.

Schon überlegte Claudia Steger begeistert, ob sie beim nächsten Mal auch mitzieht. „Ich bin sehr überrascht, wie das in Oedt möglich ist. Wirklich schön, dieser Jeckentreck“, bemerkte Karl Willmen, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins, am Wegesrand. „Wenn so viele Leute etwas für Oedt tun, muss ich dabei sein“, meinte Manfred Küsters. Und während der böse Wolf mit mobiler Bar Hochprozentiges ausschenkte, freuten sich Noah (10) und Rahel (3) über jede Menge gefangenes Popcorn und Süßes. Die dolle Premiere war ein voller Erfolg und gab den Organisatoren Recht: Es steckt was drin im kleinen Ort an der Niers!