67-Jähriger zwei Tage nach Unfall gestorben
67-Jähriger verließ trotz ärztlicher Warnung das Hospital.
Kempen. Es schien so, als sei der 67-Jährige beim Zusammenstoß mit einem Auto vor zwei Tagen unverletzt geblieben. Doch am Dienstag ist der Wachentendonker in den Helios-Kliniken in Krefeld gestorben — wohl an den Folgen des Unfalls.
Bei dem Vorfall, der sich am Sonntag um 11.23 Uhr an der Kleinbahnstraße ereignete, war er mit seinem Roller im Kreisverkehr mit dem Renault einer 82-jährigen Kempenerin zusammengestoßen. Diese hatte ihn anscheinend übersehen.
Bei der Unfallaufnahme durch die Polizei hatte der Wachtendonker angegeben, dass er nicht verletzt sei und war nach Hause gefahren. Dort hatte er sich dann aber unwohl gefühlt und sich deshalb von seiner Frau ins Hospital nach Kempen bringen lassen.
„Er wurde gegen 13 Uhr bei uns behandelt“, bestätigte am Mittwoch Hospital-Pressesprecherin Nastasia Schiweg. Dabei hätten die Ärzte Rippenbrüche festgestellt und dem Patienten dringend geraten, zur Beobachtung im Hospital zu bleiben.
„Die Ärzte und auch seine Frau haben mit Engelszungen auf ihn eingeredet“, sagte Schiweg. Doch der 67-Jährige wollte nach Hause. „Der Mann hat sich selbst gegen ärztlichen Rat entlassen und auch ein entsprechendes Schriftstück unterschrieben“, so Schiweg.
Aber bereits noch am Sonntagabend sei es dem Mann wieder schlechter gegangen, so dass er sich erneut ins Hospital habe fahren lassen, sagte Polizeisprecher Harald Moyses. Dort wurde der 67-Jährige neurologisch untersucht. Schiweg: „Dabei wurde festgestellt, dass er eine Hirnverletzung hat. Und da wir keine offenen gehirnchirurgischen Eingriffe im Hospital vornehmen können, wurde er mit dem Krankenwagen in die Helios-Kliniken gebracht.“
Laut Polizeisprecher Moyses habe der Wachtendonker ein Blutgerinsel im Gehirn gehabt, dass am Dienstagmittag anscheinend zum Tod geführt hat.
Weder den Poilzeibeamten am Unfallort, noch dem Hospital könne man einen Vorwurf machen, so Moyses: „Wenn die Beamten vor Ort nicht offensichtliche Verletzungen oder einen Schock feststellen, können sie niemanden zu einer Behandlung in einem Krankenhaus zwingen.“
Hospital-Sprecherin Schiweg bestätigt: „Wir gehen davon aus, dass die Patienten mündige Bürger sind. Wenn sie nach Hause wollen, müssen wir das akzeptieren.“ Es müsse aber ein entsprechendes Schreiben vom Patienten unterzeichnet werden.
Der tragische Vorfall ist aber noch nicht zu den Akten gelegt. Laut Polizei ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft gegen die Unfallverursacherin wegen fahrlässiger Tötung. Moyses: „Eine Obduktion soll herausfinden, ob der Tod des Mannes durch den Unfall verursacht wurde.“