Kempen Abschied vom Ferienspaß

Die Sommer-Aktion der Stadt ging gestern zu Ende. Fast 700 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren waren in den vergangenen sechs Wochen dabei — ein Plus von zehn Prozent.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Es ist ein Bild, das Wehmut erzeugt: Im Flur der Umkleidekabinen des SV Thomasstadt wartet diverses Spielgerät darauf, eingemottet zu werden. Da stapeln sich Gesellschaftsspiele wie Monopoly, Scrabble oder „Shaun das Schaf — Köttelalarm“. Auf dem Boden liegen Hüpfbälle, Roller und Skateboards.

Frage an Stadtjugendpfleger André Fitzner, Hauptorganisator des Kempener Ferienspaßes: War es eher ein Monopoly- oder eher ein Hüpfball-Sommer? „Er war durchwachsen“, so Fitzner diplomatisch. „Zum Glück hatten wir ja räumliche Möglichkeiten für alle Wetterlagen.“

Lana (7) war mit dem diesjährigen Sommerspaß sehr zufrieden

Mit Wassereis für alle ging gestern die kommunale Ferienbetreuung offiziell zu Ende. Am Montag und Dienstag kommen nur noch Kinder aus dem Offenen Ganztag auf die Sportanlage an der Berliner Allee. Danach ist dann für dieses Jahr endgültig Schluss. Denn auch wenn der Sommer meteorologisch noch einmal Volldampf geben soll — am Mittwoch fängt die Schule wieder an.

Laut Fitzner waren in den vergangenen sechs Wochen rund 690 Kinder dabei. „Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr“, so der Mitarbeiter des Jugendamts. Auch 30 junge Flüchtlinge spielten und bastelten mit.

Die achtjährige Lena nahm an den ersten beiden Wochen sowie in der letzten Ferienwoche an der Betreuung teil. „Die Spiele haben wir sehr gut gefallen, beim Hindernisparcours habe ich 50 Punkte geholt“, erzählt sie. Die Lieblingsbeschäftigung von Batuhan, ebenfalls acht Jahre, war nichts für Wasserscheue: „Ich fand den Wasserbomben-Weitwurf am besten.“

Auf dem Programm standen auch in diesem Jahr unter anderem wieder Tagesausflüge, zum Beispiel nach Xanten, kreatives Basteln und sportliche Betätigung. Ein besonderer Höhepunkt war — passend zu Rio — ein Olympia-Tag Anfang August (die WZ berichtete). Dabei wurden zwar keine Speere geworfen oder . Dafür hießen die Disziplinen Erbsenweitspucken, Dosenlaufen und Gummistiefelwerfen. Auch Teebeutel—Weitwurf und der Klassiker Sackhüpfen waren vertreten.

Allein zu dieser Aktion kamen Dutzende Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren, um schwierige Parcours zu meistern, Basketbälle im Korb zu versenken und ihre Fähigkeiten auf Stelzen unter Beweis zu stellen. Die so gesammelten Punkte wurden auf einem Kärtchen verzeichnet.

Doch im Juli und August wurde auch gewerkelt: Ihr habe der Bau der Lokomotive am besten gefallen, sagt Annemarie (7), die die letzten beiden Wochen beim Ferienspaß verbracht hat. Unter der Leitung der beiden Rentner Hubert Zenz und Otto Birkmann entstand eine bunt verzierte Lokomotive. Das hölzerne Gefährt samt Anhänger ist immerhin so groß, das kleine Lokführer und Reisende bequem Platz finden.