Afrikanische Töne in der Laurentius-Kirche

Die Teilnehmer eines Workshops präsentieren Gospel-Lieder von Komponist Niko Schlenker in einer Uraufführung. Dirigiert werden die Sänger aller Altersklassen von dem Afro-Kanadier Nathan Junor, während Komponist Schlenker sie am Keyboard begleitet.

Grefrath. Unter dem rhythmischen Klatschen von über 400 Zuschauern betreten am Sonntagnachmittag 130 Sänger die Laurentius-Kirche. Es sind Mitglieder des Jungen Chores „Aufbruch“ und weitere Teilnehmer eines zweitägigen Gospel-Workshops. Sie bringen das soeben Gelernte direkt auf die Bühne und füllen das Gotteshaus bei ihrem Konzert mit afrikanischen Klängen. Der Chor arbeitet zum dritten Mal mit dem Pianisten Niko Schlenker. Es werden von ihm komponierte Lieder in einer Uraufführung vorgetragen.

Das Konzert steht unter dem Motto „Life in 4 D“, also „Leben in vier Dimensionen“. Darunter versteht Schlenker den Glauben an Gott, den er in seinen Gospels verarbeitet. „Life in 4D“, heißt auch das erste Stück, das der Chor in der ausverkauften Kirche erklingen lässt. Das Solo singt Marie Weertz.

Dirigiert werden die Sänger aller Altersklassen von dem Afro-Kanadier Nathan Junor, während Komponist Schlenker sie am Keyboard begleitet. E-Bass und Schlagzeug machen den typischen Gospel-Klang komplett.

Zehn Lieder singen die Künstler an diesem Nachmittag. Alle Gospels wurden innerhalb von nur 32 Stunden einstudiert und werden dennoch auswendig vorgetragen. Die Sänger klatschen und bewegen sich im Rhythmus. Sie haben sichtlich viel Spaß bei ihrem Auftritt.

Die englischen Texte sind auch in der letzten Reihe der Kirche noch gut zu hören. Die deutsche Übersetzung kann der Zuschauer in einem Faltblatt lesen. Die Moderation von Schlenker und Jutta Ohligs sowie einige Solo-Stimmen sind aufgrund technischer Fehler der Mikrofone teilweise nur schwer zu verstehen.

Unter den Stücken sind ein Kanon, ein Medley mit Kinderstimmen sowie ein Solo („Amazing Grace“) des Tenors Junor. „We’ve come to praise“ („Wir sind gekommen, um Gott zu preisen“), kommt im schnellen Drei-Viertel-Takt daher, was für Gospelmusik ungewöhnlich ist. Die 17-jährige Janina Plischkowsky-Milz singt mit starker Stimme ihr Solo.

Das letzte Lied („Gott und Freund“) ist in deutscher Sprache. Katrin Ellerwald übernimmt die Einzelpartie. Nach 90 Minuten wird der Chor mit tosendem Beifall verabschiedet.

Niko Schlenker wird den Workshop in Berlin und weiteren Städten wiederholen. Dass die neuen Lieder gut ankommen, hat ihm die Reaktion des Grefrather Publikums gezeigt. Schlenker kündigt an, im nächsten Jahr gerne noch einmal nach St. Laurentius zurück zu kommen.