„Ampel“ für das neue Rathaus in Grefrath

Die drei Fraktionen von SPD, FDP und Grünen wollen das Ex-Entwicklungszentrum von Johnson Controls kaufen. Dort ist Platz für die Verwaltung und einen Generationen-Treff.

Grefrath. Die Mehrheit für ein neues Rathaus steht: Bis auf eine Ausnahme sind alle Mitglieder der Fraktionen von SPD, FDP und Grünen dafür, das ehemalige Entwicklungszentrum von Johnson Controls zu kaufen und umzubauen. In dem Gebäude am Bronkhorster Weg soll es zudem einen Generationen-Treff als neue Heimat für die Vereine „Älter werden in der Gemeinde“ sowie „Mutter und mehr“ (Mum) geben, wie die WZ am Donnerstag exklusiv berichtete. In einem Gespräch mit der WZ gab es am Donnerstagnachmittag von den Spitzen der drei beteiligten Fraktionen Erläuterungen zu dem Projekt.

Was kann sich Grefrath noch leisten — und was nicht? Diese Fragen standen im Mittelpunkt, als die politische „Ampel“ mit Grünen, „Gelben“ (FDP) und „Roten“ (SPD) sich mit dem neuen Rathaus beschäftigt hat. Denn alles so zu lassen, wie es jetzt ist, kostet Geld. Viel Geld.

So zahlt die Gemeinde für die Anmietung der Räume für „Mum“ im ersten Obergeschoss des Laurentius-Hauses 27 500 Euro pro Jahr an die Pfarrgemeinde. Doppelt so viel Miete würde es kosten, wenn die Kirche ihr Pfarrheim an der Lobbericher Straße zum Mehrgenerationen-Haus für „Mum“ und „Älter werden“ umbaut und vermietet. „Bei einer Laufzeit von 30 Jahren — und damit rechnen wir mindestens für das neue Rathaus — sparen wir allein in diesem Bereich 1,5 Millionen Euro“, sagt Hans-Joachim Monhof, Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Und so geht das weiter: 15 000 Euro sind derzeit pro Jahr fällig für die Funkverbindung zwischen den Rathäusern Grefrath und Oedt, die für den Datenaustausch gebraucht wird, so Heinz Hagl, Vize-Vorsitzender der FDP-Fraktion. Eine siebenstellige Summe dürfte nötig sein, um das sanierungsbedürftige Grefrather Rathaus in Schuss zu bringen. Und auch ins Oedter Rathaus müsste in den nächsten Jahren investiert werden.

Mit einem zentralen Rathaus inklusive eines Generationen-Treffs ist es für SPD, FDP und Grüne allerdings noch nicht getan. Hagl: „Es muss zudem eine Verwaltungsreform in Angriff genommen werden.“ Externe Experten sollen überprüfen, ob es bei fünf Ämtern bleiben muss. Vergleichbare Kommunen kämen mit drei bis vier Ämtern aus. Für Monhof ist klar: „Für eine Gemeinde dieser Größe ist meiner Meinung nach ein Hauptamt verzichtbar.“

Über den Antrag der „Rathaus-Ampel“ soll im Hauptausschuss (22. April) und im Gemeinderat (29. April) abgestimmt werden. Dort haben SPD (elf Stimmen), FDP und Grüne (je fünf Stimmen) die Mehrheit, die CDU verfügt über 13 Sitze. Dann soll 2013 für die Planung genutzt werden, damit im nächsten Jahr Kauf, Umbau und Umzug über die Bühne gehen können.