Außenbereich als Lernort für Kinder

Bei der Kita Unterweiden tut sich gerade einiges im Außenbereich. Dort soll Verständnis für Nachhaltigkeit vermittelt werden.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Matschhose und Gummistiefel, aber auch Sonnenschutz und Käppi sind Dinge, die in der Kita Unterweiden eine ganz wichtige Rolle spielen. Denn es geht viel nach draußen ins Außengelände. „Unser Außenbereich ist ein Lern- und Spielort. Bewegung ist Bildung, wobei wir Nachhaltigkeit und ein Verständnis für die Natur vermitteln möchten. Wir haben zudem feste Waldtage und Ausflüge auf landwirtschaftliche Betriebe, darunter auch Gut Heimendahl, gehören ebenso zu unserer Konzeption“, sagt Einrichtungsleiterin Denise Mackenschins.

Dass sich die Kinder gerne auf dem naturnahen Kita-Grundstück mit dem alten Baumbestand aufhalten, dafür sorgen Erzieherinnen und Eltern gemeinsam. Es ist ein spannendes Abenteuerland, das sich mit seinen verschiedenen Angeboten an alle Altersgruppen richtet.

Vor sechs Jahren gingen die Eltern ans Werk und bauten einen Seilgarten mit Abenteuerschlucht, Wackel- und Seilbrücke sowie Plattformen an den Bäumen, der ein Kernstück darstellt und sich größter Beliebtheit erfreut. Sämtliche motorischen Fähigkeiten und auch die soziale Kompetenz werden mit dem Seilgarten gefördert, denn beim Klettern ist Rücksichtnahme genauso gefordert. Auch das vor einem halben Jahr gesponserte Gartenhaus bauten die Eltern zusammen mit den Kindern auf und verpassten ihm einen Anstrich. Dort soll in Kürze die Kinderwerkstatt entstehen, wobei die Werkbank bereits steht und die ersten Gerätschaften ebenfalls schon an den Wandhalterungen hängen. Die Kinder können in Zukunft ihren Werkstattführerschein machen.

„Wir haben sogar eine Outdoor-Küche“, freut sich Mackenschins. Sie ist das Ergebnis einer kürzlich gelaufenen Vater-Kind-Aktion. Aus ehemaligen Palettenholz bauten die kleinen und großen Konstrukteure eine Küchenzeile mit Herd, Schränken und einem richtigen Spülbecken. Ausgerüstet mit alten Schöpfkellen, Töpfen und Pfannen ist ein herrlicher Spielspaß entstanden.

Die U3-Kita-Kinder kommen ebenso auf ihre Kosten. Dank Sponsoring durch die Sparkasse konnte eine Hangrutsche für die Allerkleinsten angeschafft werden. Neue Kletterstangen im Ü3-Bereich lassen hingegen die älteren Kita-Kids strahlen.

In der Pflege und Instandhaltung des Außengeländes bringen sich die Eltern ebenso ein. Das Streichen von Spielgeräten, kleinere Reparaturarbeiten — alles, was selbst gemacht werden kann, übernehmen die Eltern. „Wobei wir unter den Vätern oft Fachleute haben“, freut sich Mackenschins.

Im Entstehen ist derzeit ein Kräuter- und Gemüsegarten. Die Aktion wird fotografisch begleitet, denn es gibt einen Wettbewerb eines Vollsortimenters, an dem sich die Kita beteiligt. Sollte es zu einer Gewinnausschüttung kommen, dann fließt das Geld der Außenanlage zu, denn Ideen für die weitere Gestaltung gibt es reichlich.

Dank einer Projekt-Ausschreibung der Fielmann AG pflanzt die Kita im Oktober Obstbäume und -sträucher auf dem Gelände. Dazu soll Sommerflieder für die Insektenwelt gesetzt werden. „Wir haben eine Broschüre des Ministeriums in Sachen Anlegen von naturnahen Außenanlagen, die direkt Infos in Sachen Unterstützung angibt. Wir bewerben uns bei den Projekten, die auf uns zutreffen und freuen uns, wenn es mit Fördermitteln klappt“, sagt Mackenschins. Wenngleich alle viel Eigeninitiative einbringen, so geht manches nicht ohne Fachfirmen und selbst reine Materialkosten können schnell größere Summen verschlingen.