Bau-Großhändler Baupart zieht’s nach Willich

Das Unternehmen aus dem Ruhrgebiet errichtet einen neuen Standort im Stahlwerk Becker. Die Firma betreibt sieben weitere Anlaufstellen in NRW.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Jan Gerd Borgmann hat sich einige Wochen Zeit genommen und ist in der Region herumgefahren. „Ich habe ein Gewerbegebiet nach dem anderen abgeklappert“, erzählt der Unternehmer aus Bottrop im Gespräch mit der WZ. Unterwegs war er unter anderem in Krefeld, Mönchengladbach und in Viersen. Rund ein Dutzend Flächen hat er sich angeschaut.

Schließlich fiel die Entscheidung auf Willich, genauer gesagt auf das Stahlwerk Becker, und zwar ganz genau auf die Adresse Schmelzerstraße 18 — eine Hausnummer, die erst durch die momentane Bautätigkeit entstanden ist. Seit dem vergangenen September wächst hier ein Gebäude für die Baupart GmbH (die WZ berichtete). Das Traditionsunternehmen aus dem Ruhrgebiet ist auf Bauzubehör, Haustechnik und Werkstattzubehör spezialisiert.

„Willich ist unser achter Standort und der fünfte, an dem wir das Geschäft in eigenen Räumen betreiben“, erklärt Borgmann. Bauherr ist eine Immobilienfirma, die der 60-Jährige als geschäftsführender Gesellschafter leitet. Bei Baupart ist er noch Gesellschafter, aus der aktiven Geschäftsführung hat er sich kürzlich herausgezogen. „Ich kümmere mich jetzt schwerpunktmäßig um die Bereiche Bauen und Immobilien, aber auch um die Strategie der Gruppe“, erzählt er.

„Eigentum schafft Sicherheit für unser Handelsunternehmen“, nennt er das Motiv, selbst zu bauen und an die eigene Handelsgesellschaft Baupart zu vermieten. Überraschende Vertragskündigungen und ähnliche Probleme seien so kein Thema.

15 Jahre war man auch in Krefeld zur Miete, wo man seinerzeit einen Werkzeughändler übernommen hatte — allerdings nicht dessen Immobilie. Als der Mietvertrag auslief, entschlossen sich Jan Gerd Borgmann und sein Führungsteam, einen neuen Standort zu suchen. „Wir haben uns auch Bestandsimmobilien angeguckt, aber angesichts der günstigen Verzinsung wollten wir dann doch Nägel mit Köpfen machen, sprich: neu bauen.“

Zum Ende des Jahres 2016 verließ man den Standort Krefeld, das zehnköpfige Team ging geschlossen zur nächstgelegenen Filiale nach Kamp-Lintfort. „Dort sitzt die Mannschaft sozusagen in der Warteschleife bis zur Eröffnung in Willich“, so Borgmann. Eigentlich habe man schon Ende März eröffnen wollen, doch aufgrund von witterungsbedingten Bauverzögerungen werde der Startschuss nun wohl erst im Laufe des zweiten Quartals erfolgen.

Auf einer Grundfläche von 800 Quadratmetern soll dann an der Schmelzerstraße ein Sortiment vor allem für gewerbliche Kunden angeboten werden. Gemeint sind „baunahe Handwerker“, wie Schlosser und Schreiner. „Aber auch Immobilienverwaltungen und Hausmeister-Betriebe finden bei uns alles Nötige“, betont der Inhaber.

Willich habe für ein solches Geschäft die ideale Lage. „Die großen Städte Krefeld und Mönchengladbach sind in zehn Minuten erreichbar“, sagt Borgmann. Diese Nähe sei wichtig, „denn Handwerker fahren nicht gerne lange Strecken“. Insgesamt werden 1,5 Millionen Euro in Willich investiert, der größte Teil davon in die Liegenschaft.