Kempen Berufskolleg: Polizei übernimmt Registrierung

Für die Notunterkunft sucht der Kreis weiter einen Träger.

Kempen. In der Notunterkunft für Flüchtlinge am Berufskolleg beginnt in Kürze die Registrierung der knapp 300 Menschen. Das teilte der Kreis Viersen gestern mit. Die Aufnahme der Daten durch die Landeszentrale für polizeiliche Dienste werde mehrere Tage in Anspruch nehmen, heißt es in einer Mitteilung, die gestern auch an Anwohner verteilt wurde. „In der Phase der Registrierung wird die Polizeipräsenz am Berufskolleg erhöht“, so der Kreis Viersen. Dies habe ausschließlich mit dem Behördenvorgang zu tun.

Unterdessen sucht der Kreis nach einem Träger für die Erstaufnahme-Einrichtung. „Stadt Kempen, Kreis Viersen und die vielen Ehrenamtler stoßen allmählich an ihre Grenzen“, sagte gestern Kreis-Pressesprecher Axel Küppers. Daher soll es in Kürze einen Vertragsabschluss geben. Dezernent Ingo Schabrich hatte bei der Bürgerversammlung in der vergangenen Woche den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Träger ins Spiel gebracht. „Wir haben uns angeboten. Dazu stehen wir weiterhin“, sagte gestern Awo-Geschäftsführer Bernd Bedronka. Der Kreis Viersen verhandelt mit mehreren Institutionen. Nach WZ-Informationen gehört auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dazu. Dessen Ehrenamtler kümmern sich derzeit federführend um die Flüchtlinge.

Positive Nachrichten gibt es in Sachen der Tuberkulose-Verdachtsfälle: Nach Angaben von Axel Küppers konnten inzwischen zwei Flüchtlinge wieder in ihre Unterkunft am Kempener Berufskolleg zurückkehren. Sie waren im Allgemeinen Krankenhaus in Viersen (AKH) untersucht worden. Der Verdacht auf Tuberkulose habe sich bei ihnen nicht bestätigt. Eine dritte Person aus der Kempener Einrichtung befand sich gestern allerdings noch zur Beobachtung im Franziskushaus in Mönchengladbach. tkl/bos