Kempen Schul-Altbau wird für Flüchtlinge vorbereitet
Die Stadt Kempen muss möglicherweise weitere Asylsuchende in der Johannes-Hubertus-Schule unterbringen.
Kempen/St. Hubert. Die Stadt Kempen trifft weitere Vorbereitungen, um rechtzeitig auf sogenannte Flüchtlings-Zuweisungen reagieren zu können. Pressesprecher Christoph Dellmans bestätigte am Mittwoch der WZ, dass nun auch der Altbau der Johannes-Hubertus-Schule als „mögliche Unterkunft“ hergerichtet wird. „Wir haben damit begonnen, die Räumlichkeiten vorzubereiten“, so Dellmans. Bislang war die Stadt Kempen davon ausgegangen, den Altbau nicht nutzen zu müssen.
Der Stadtsprecher betonte, dass es sich um eine „Vorkehrungsmaßnahme“ handelt: „Der Altbau ist so etwas wie eine letzte Möglichkeit.“ Diese müsse die Stadt möglicherweise im Zusammenhang mit sogenannten Familien-Zusammenführungen nutzen. Heißt: Die Bundes- und Landesbehörden versuchen, die Familien der in Deutschland verteilten Flüchtlinge an einem Ort zusammenzubringen. Entsprechende Anweisungen zur Unterbringung könnten auch die Stadt Kempen erreichen. Daran könne auch die Tatsache, dass Kempen bis auf weiteres wegen der Notunterkunft im Berufskolleg keine weiteren Zuweisungen bekomme, nichts ändern.
Seit Ende August nutzt die Stadt Kempen bereits den leerstehenden Neubau der ehemaligen Förderschule im St. Huberter Ortskern. Anfangs ging die Verwaltungsspitze von etwa 20 Flüchtlingen aus, die dort untergebracht werden müssten. Es sei aber möglich „bis zu 64 Flüchtlinge“ im Neubau der Hubertus-Schule zu beherbergen, hatte Bürgermeister Volker Rübo bei einer Bürgerversammlung im August gesagt (die WZ berichtete).
Derzeit sind im Schulgebäude „68 Gäste“ untergebracht, wie Stadtsprecher Dellmans am MMittwoch auf WZ-Anfrage sagte. Die Entwicklung der weltpolitischen Lage habe schon jetzt dazu geführt, dass das Kontingent in St. Hubert erhöht werden musste.
Neben der möglichen Erweiterung der Unterkunft in der St. Huberter Schule will die Stadt auch in Kempen weitere Kapazitäten schaffen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat bereits dem Vorhaben zugestimmt, eine Immobilie im Gewerbegebiet zu kaufen. Diese könnte als Flüchtlingsunterkunft oder als Lager für Sachspenden genutzt werden (die WZ berichtete). Der Rat stimmt am 29. September in nicht-öffentlicher Sitzung darüber ab. Danach will die Verwaltung die Öffentlichkeit informieren.