Blaue Husaren feiern — auch ohne Zelt
Zum 40-Jährigen ließen es die Schützen im Kolpinghaus krachen. Festzug durch die Altstadt bei strahlender Sonne.
Kempen. Das Schützenfest der St.Marien/St.Michaelisschützenbruderschaft 1972 war die Geburtsstunde der Blauen Husaren, die am Wochenende in der Kempener Altstadt ihr Jubiläumsschützenfest feierten. Vor 40 Jahren wurde im Zelt gefeiert. Daran erinnerte am Samstagabend beim Königsgalaball der Brudermeister und einzige Kaiser (dreimal König) der Blauen Husaren, Heinz-Gerd Plenker.
Er richtete in seiner Ansprache deutliche Worte an die Verwaltung, weil diese den Husaren das Aufstellen eines Festzeltes an der Burg verweigert hatte (die WZ berichtete): „Vor 40 Jahren feierten wir noch im großen Schützenzelt, heute im Kolpinghaus.“ Das Schützenwesen habe in Kempen keine ausreichende Lobby. Plenker gab die Empfehlung: „Mit der Aufstellung eines Zeltes kann auch die Sommerkirmes attraktiver werden.“
Das Fest hatte bereits am Freitag mit einem Konzert der Fälscher im Kolpinghaus begonnen. Der Besuch hielt sich jedoch mit rund 150 Besuchern in Grenzen.
Die „Nightbirds“ spielten am Samstagabend im Kolpinghaus zum Tanz auf. Seinen ersten Auftritt als Bezirkskönig hatte Guido Krahmer-Moellenberg von den Oedter Vitusschützen.
Vor dem Galaball legten die Blauen Husaren, die 115 Mitglieder haben, mit ihrem König Michael Beenen sowie den Ministern Werner Beenen und Hans Dieter Heisters an der Spitze auf dem Friedhof an der Berliner Allee einen Kranz für die Verstorbenen der Bruderschaft nieder.
Nach einer kurzen Nacht für die Husaren hieß es am Sonntagmorgen um 8.45 Uhr: Antreten an der Propsteikirche zur Prozession zur Kapelle St. Peter. Pfarrer Wolfgang Acht feierte dort mit den Schützen und zahlreichen Gläubigen die Messe.
Gut gefüllt war danach das Kolpinghaus: Ein Frühschoppen und Ehrungen (siehe Kasten) standen auf dem Programm. Pünktlich zum Höhepunkt des Schützenfestes ließ sich a Sonntagnachmittag auch die Sonne blicken. Am Jubiläumsfestzug nahmen etwa 400 Schützen und rund 130 Musiker teil. In der Kempener Altstadt gaben die Schützen ein schönes Bild ab. Nach der Parade auf der Vorster Straße zogen die Teilnehmer zurück ins Kolpinghaus. Dort wurde ein Ausklang gefeiert.