Christian Lindner in Kempen: Liberaler Hoffnungsträger im Wahlkampfmodus
Der Landesvorsitzende Christian Lindner gab am Mittwoch eine Pressekonferenz im Kempener Burg-Café.
Kempen. Eine Pressekonferenz vor Live-Publikum — das bot die FDP am Mittwoch im Burg-Café. Der Landesvorsitzende und Bundes-Vize Christian Lindner war in Kempen, um die Anhänger der Liberalen auf die letzten 18 Tage des Bundestagswahlkampfes einzustimmen. Etwa 30 Mitglieder nahmen am Kaffeetisch an der Thomasstraße Platz.
Eine gute Viertelstunde kam Lindner zu spät: Wegen der Entlassung einer Staatssekretärin durch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sei sein Typ vor den Fernsehkameras in Düsseldorf noch verlangt worden.
Es dauerte aber nicht lange, da hatte der 34-Jährige in Kempen in den Wahlkampfmodus geschaltet: Kein gutes Haar ließ er an der Idee des „fleischfreien Tages“ der Grünen, den Umgangsformen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück oder an der „Rückkehr zur Konjunktur auf Pump“, wie sie die Sozialdemokraten planten.
Da wurden Begriffe und Themen wie „der Griff in die Brieftasche des Bürgers“, das Chaos am Berliner Flughafen oder „das von den Grünen geforderte Abschaffen des Sitzenbleibens“ in der Schule schnell hintereinandergereiht. Im Wahlkampf spielt die Einordnung der Themen auf Bundes-, Landes und Kommunalebene eben nur eine untergeordnete Rolle.
Lindner glänzte vor den Liberalen mit seiner Rhetorik und erntete große Zustimmung. In Zeiten von Philipp Rösler und Rainer Brüderle ist und bleibt Lindner eben der Hoffnungsträger der FDP. Nach Berlin zieht es ihn nach eigener Aussage aber vorerst nicht zurück: „Ich bin voll auf Düsseldorf festgelegt — bis 2017“, so der Fraktionsvorsitzende im Landtag. Und wo landet die FDP bei der Bundestagswahl am 22. September? Lindner: „Ich gehe davon aus, dass wir näher an zehn als an fünf Prozent liegen werden.“