Drei Fragen an Petra Janicki zur Grefrather Kirmes

Grefrath. Was ist los mit der Grefrather Kirmes? Diese Frage stellen sich nicht nur die Liebhaber des Rummels, der zweimal im Jahr auf dem Deversdonk stattfindet. Die WZ hat mit Petra Janicki gesprochen, seit 2011 Marktmeisterin der Gemeinde.

Westdeutsche Zeitung: Frau Janicki, das Interesse an der Grefrather Kirmes lässt nach. Worauf führen Sie das zurück?

Petra Janicki: Es wird immer schwieriger, eine kleine Kirmes am Leben zu erhalten und attraktiv zu gestalten. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, allen voran sind Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen zu nennen. Auch wird bei der Planung der Bebauung und Bepflanzung von Innenstädten oftmals nicht genug auf dortige Kirmesplätze geachtet. Und in Grefrath haben die Schausteller eine Verlagerung zu alternativen Flächen, beispielsweise zu den Parkplätzen am Eisstadion, abgelehnt.

WZ: Welche Probleme gab es Anfang August bei der Laurentius-Kirmes?

Janicki: Von den Schaustellern wurden verbindliche Verträge nicht eingehalten. Ab einer Woche vor Veranstaltungsbeginn am 3. August häuften sich plötzlich die Absagen. Eine kam sozusagen aus der ersten Reihe des Schaustellerverbands des Kreises Viersen, nämlich vom Vorsitzenden Hans Georg Heintges. Für Ersatz haben die Schausteller nicht gesorgt — auch nicht der Vorsitzende. Und zwar weder für sein eigenes noch für Rand- und Fahrgeschäfte.

WZ: Bei der Laurentius-Kirmes gab es nur zwei Kinderkarussells und ein paar Buden. Warum wurde sie nicht zeitlich verkürzt?

Janicki: Es gab diese Überlegung von uns, aber die Schausteller haben das vehement abgelehnt. Vielmehr wurde ausdrücklich darum gebeten, dass die Verwaltung eine Anzeige schaltet, um auf den Familien-Dienstag mit ermäßigten Preise hinzuweisen. Der vorzeitige Abbau am Montagabend erfolgte dann eigenmächtig und gegen die ausdrückliche Anweisung der Verwaltung. dh