Kunst- und Schokoladenfest Collagen, Schoko-Schuhe und Reggae trotz Regen

Künstler und Schokoladen-Händler lockten zahlreiche Besucher in die Altstadt. Am Samstag trotzten sie schlechtem Wetter und Regenfällen.

Foto: Reimann

Kempen. Am Samstagnachmittag regnete es zeitweise in Strömen, doch unter dem Zelt von Künstler Mouldi „Momo“ Bejaoui (67) fühlten sich die Besucher des dritten Kunst- und Schokoladenfestes in die heiße Sommerzeit zurückversetzt: Hier erklang aus Lautsprechern dezent Reggae-Musik. „Ohne Musik kann ich nichts machen“, so Bejaoui. „Ich höre sie auch immer dann, wenn ich zeichne.“

Foto: Reimann

Seit Anfang August stellt der Kempener seine abstrakten und reellen Werke im Kunstzentrum an der Ellenstraße aus. Insgesamt 40 Künstler und zahlreiche Schokoladen-Händler lockten eine Vielzahl von Besuchern in die Altstadt. „Die Leute sind sehr interessiert und erkundigen sich danach, welche Farben ich benutzt und wie ich meine Gemälde entworfen habe“, freute sich Bejaoui.

Die vielen Kunstzelte boten den Passanten besonders am Samstag Gelegenheiten, vor den teils starken Regenfällen zu fliehen und sich unterzustellen. Das Angebot, das sich ihnen hier bot, war vielfältig: Die Kunstformen reichten von Acrylmalerei über Landschaftsaquarelle bis hin zu Glaskunst und Skulpturen. Darunter mischten sich auch ausgefallene Exemplare, wie die Reihe „Bildstörung“ von Andrea Klaus (56), die Reklame aus dem Amerika der 1920er/30er Jahre zu räumlichen Collagen zusammenfügt. „Das mache ich ohne technische Unterstützung“, so Klaus. Die Kempenerin war erstmals auf dem Fest vertreten.

Bei den Schokoladen-Liebhabern erfreute sich besonders der Schokoladenbrunnen von Café Peerbooms auf dem Buttermarkt großer Beliebtheit. Waltraud Thönißen (59) und ihre Kolleginnen hatten ihren Stand zudem mit bunten Schoko-Schuhen, Kakaoschalen sowie Kakaofrüchten dekoriert. „Die Frucht als solche haben viele noch nicht gesehen“, sagte Ute Wirsig-Müller (47) vom Café. Daher wolle man den Besuchern den Weg von der Frucht zum fertigen Genussmittel veranschaulichen. Zum weiteren Angebot auf dem Marktplatz zählten französische Nougat-Spezialitäten und englische Schoko-Kreationen, aber auch deftige Speisen.

Darüber hinaus gab es in der Altstadt Getränke- und Blumenstände, Mode, Schmuck und Catering. Das Gut Heimendahl hatte Gänse und Schafe mitgebracht und informierte über das Leben auf dem Hof. Ins Auge fiel auch die Südafrika-Flagge, die der Verein „Ein Regenbogen für Afrika“ an seinem Stand angebracht hatte. Mit Dosenwerfen und Postkartenverkauf wurden Spenden für den guten Zweck erzielt. „Die Karten sind von Südafrikanerinnen selbst entworfen worden“, erklärte Felix Prudlo (71), der sich im Verein seit Jahren engagiert.

80 Prozent der Einnahmen durch den Verkauf gehen an den Gestalter. Darüber hinaus werde zurzeit für einen Kindergarten und Nachmittagsbetreuung für Schulkinder in Afrika gesammelt. Prudlo: „Märkte wie dieser sind für uns eine starke Stütze.“