Damit das Baby sich wohlfühlt
Mütter von Säuglingen lernen bei Sandra Glasmachers, wie wichtig der direkte Kontakt zum Kind ist. Das Angebot kommt an.
Grefrath. „Darf ich Dich massieren?“, fragt Yvonne Larfeld den kleinen Milo und reibt ihre Hände. Der 14 Wochen alte Knirps schaut seine Mama mit großen Augen neugierig an. Es ist angenehm warm im Raum und die Babys liegen nackt auf den Matten. Heute steht eine indisch-schwedische Babymassage auf dem Programm. Die Kinder vor Beginn der Prozedur zu fragen, ist Teil des Rituals.
Sandra Glasmachers bietet den Kurs für das Frauen- und Familienzentrum „Mutter und mehr“ (Mum) an. Diese Massagen für die Kleinsten sind schon seit einigen Jahren gefragt, sagt die Erzieherin: „Es ist sehr gut für die Bindung zwischen Eltern und Kind.“
Die Babymassage regt den Stoffwechsel des Kindes an, stärkt das Immunsystem, hilft dem Kind seinen eigenen Körper wahrzunehmen und hat eine beruhigende Wirkung.
Und die Kleinen genießen die Aufmerksamkeit sichtlich. Vier Mütter nehmen an dem aktuellen Kurs teil. Rebecca, die mit Mama Denise Glasmachers da ist, ist mit sechs Wochen das Nesthäkchen. „Man kann schon ab vier Wochen damit anfangen“, sagt Sandra Glasmachers.
Indisch-schwedische Massage klingt zwar exotisch, ist es aber gar nicht, sagt Sandra Glasmachers: „Das sind einfach die Namen der Griffe.“ Von Kopf bis Fuß wird massiert, Stück für Stück erarbeiten sich die Mütter die Techniken.
An diesem Tag ist der Bauch dran. Mit leichtem Druck wird massiert. Sandra Glasmachers macht die Griffe an einer Puppe vor, dann machen es die Mütter nach. Zum Beispiel die Übung „Ich liebe Dich“, bei der die Hände ein „I“ zeichnen auf die linke Seite des Babybauchs, ein auf dem Kopf stehendes „L“ von der rechten Seite zur linken und von dort abwärts und ein offenes gedrehtes „D“, von der unteren rechten Körperseite, in einem Halbkreis unter den Rippenbögen zur linken unteren Seite.
Ab und an gibt es einen kleinen Tipp von der Kursleiterin. „Denkt daran, dass sich der Darmfluss im Uhrzeigersinn bewegt“, sagt Sandra Glasmachers. Mit Massagen im Uhrzeigersinn kann man diesen unterstützen. Bei Koliken und Blähungen kann das sehr hilfreich sein. „Wichtig ist, dass Ihr die Griffe in den Alltag einbaut“, rät Sandra Glasmachers.
Ab und zu drehen die Babys den Kopf und schauen sich neugierig im Raum um. Nicht nur ihnen tut das Treffen gut. Auch die Mütter sind froh, auf Frauen in ähnlicher Situation zu treffen und über die vielen Fragen zu reden. „Meine Hebamme hat mir die Babymassage empfohlen“, sagt Tanja Petrich. Ihr gefällt der Austausch mit anderen Müttern.
Nach einer guten Stunde wird der erste kleine Teilnehmer ein bisschen quengelig. Nicht nur beim Beginn werden die Kleinen gefragt, meist bestimmen sie auch das Ende der Massage. „Da muss man auf das Kind hören“, sagt Sandra Glasmachers. „Es zeigt schon, wann es genug hat.“