Der Sommer der Azubis
Die Filiale an der Kuhstraße wird von zwölf Auszubildenden geleitet. Bis jetzt stimmte die Kasse jeden Abend.
Kempen. Planschbecken, Sand und Liegestühle — das sommerliche Flair, das hierzulande noch auf sich warten lässt, ist zumindest in der Sparkassenfiliale an der Kuhstraße Wirklichkeit geworden. Anlässlich der Knax-Tage, die Kinder ans Sparen heranführen sollen, wurde das Foyer zu einer Urlaubslandschaft mit vielen Spielmöglichkeiten umdekoriert.
Die Idee hatten zwölf Auszubildende, die derzeit unter dem Motto „Erfrischend anders durch den Kempener Sommer“ in der Geschäftsstelle das Zepter in der Hand halten. Bis zum 5. August sind sie allein für das Tagesgeschäft verantwortlich und machen zugleich mit verschiedenen sommerlichen Aktionen auf sich aufmerksam.
Ramona Reiner, Auszubildende
„Wir haben auch schon Eisgutscheine verteilt“, berichtet Auszubildende Sarah Buffen, „aber natürlich stehen die Kundenberatung und das normale Sparkassengeschehen im Vordergrund.“ Buffen wurde für die vier Wochen zur Geschäftsstellenleiterin gewählt und kümmert sich mit Stellvertreter Florian Dimmig darum, dass die Azubi-Filiale ebenso gut läuft wie mit der Stammbesetzung.
Mit Erfolg: Bisher stimmte jeden Abend die Kasse, und die Kunden sind durchweg begeistert. „Wir waren erst ein wenig nervös, ob die Azubi-Geschäftsstelle von traditionell eingestellten Kunden gut angenommen wird“, erinnert sich Buffen. Doch gerade von der älteren Generation gibt es Lob, etwa dass die jungen Banker besonders geduldig seien, wenn es darum geht, die Handhabung von Geräten zu erläutern.
Um auch wirklich jede Kundenfrage klären zu können, haben sich einige der Azubis im Vorfeld weitergebildet, etwa zu Wertpapier-Spezialisten. Für alle Fälle sitzt der eigentliche Geschäftsstellenleiter Patrick Tekock im Hinterzimmer, doch seine Unterstützung wird selten gebraucht. Ausbildungsleiterin Sabine Haberland-Hoffmann betont: „Junge Leute wollen Verantwortung übernehmen und machen das gut. Man muss sie nur lassen.“
Für die sechs männlichen und sechs weiblichen Auszubildenden bedeutet das Projekt viel Spaß und Herausforderungen, aber auch anstrengende Arbeitstage. Während die Stammbelegschaft Urlaub macht oder in andere Geschäftsbereiche hineinschnuppert, beginnen die Azubis den Tag mit einem gemeinsamen Schlachtruf, dann folgen Besprechungen, Kundenberatung und die Planung von Sonderaktionen wie den Knax-Tagen.
„Im Anschluss haben wir alle erst einmal Urlaub“, berichtet Auszubildende Ramona Reiner. Danach geht es nahtlos weiter mit der Prüfungsvorbereitung: Alle Nachwuchs-Banker sind im dritten Lehrjahr und machen bald ihren Abschluss. Dass sich der Stress trotzdem lohnt, betont die Ausbildungsleiterin: „Wer sich in der Azubi-Filiale bewährt hat, für den interessieren sich natürlich auch andere Geschäftsstellen ganz besonders.“