Die Nachfrage nach Tagesmüttern bleibt
Von zurzeit 28 Selbstständigen in Kempen hören im Sommer drei auf.
Kempen. Die Stadt Kempen ist auf der Suche nach neuen Tagesmüttern und -vätern. Zurzeit gebe es 28, zwei davon in Elternzeit. Da zum Sommer drei weitere aufhören, kann die Stadt dann nur noch auf 25 Kräfte zurückgreifen, erklärten Michaela Haffmans und Birgit Schölzel, beim Jugendamt zuständig für die Vermittlung von Tagesmüttern, im Jugendhilfeausschuss.
89 Kinder würden zurzeit in der Tagespflege betreut. „Die Nachfrage ist sehr groß“, sagt Jugendamtsleiterin Heike Badberg.
Für viele Eltern, besonders von Kindern unter zwei Jahren, ist das eine Alternative zur Kindertagesstätte, weil die Kinder eine familiärere Umgebung finden. Viele Tagesmütter betreuen die Kinder zu Hause.
Eine Betreuerin kann bis zu acht Verträge schließen und bis zu fünf Kinder zur selben Zeit betreuen. Um den Job zu erfüllen, muss man an zwei Qualifizierungen teilnehmen. Man verdient drei Euro pro Kind und Stunde nach der ersten, 4,20 Euro nach der zweiten Fortbildung.
Manchmal sei es nicht leicht, die Bedürfnisse von Familien und Tagesmüttern zu verbinden. Doch meistens funktioniere das, erklärte Michaela Haffmans. „Wir können sehr viel abdecken.“ Aber dafür sei es wichtig, sie zu schätzen und zu pflegen. Denn diese sind selbstständig. Das heißt, sie können selbst entscheiden, welche und wie viele Kinder sie betreuen.
Mit der Selbstständigkeit verbunden sind auch viele organisatorische Aufgaben. Man muss sich zum Beispiel selbst krankenversichern. Zudem trägt man selbst ein gewisses Risiko, was die Einnahmen angeht. In diesem Sommer wechseln zum Beispiel 60 Kinder in Kempen von der Tagespflege in die Kita.
Diese Plätze werden nicht sofort alle wieder besetzt. Das bedeutet, dass die Tagesmütter erst einmal weniger verdienen. Aber, so warb Dezernent Michael Klee, es sei eine Aufgabe, die viel Spaß mache. Übrigens: Tagesväter gibt es in Kempen bisher nicht. „Aber wir hätten sie gern“, sagt Michaela Haffmans.