Die Osterkerze muss groß und aus Bienenwachs sein
Schwester Clara Vasseur und Professor Guido Fuchs sprechen über das Besondere der Osternacht.
Kempen. In der Fastenzeit stand in der Heilig-Geist-Kapelle schon Ostern auf dem Programm. Das Buch "Altes neu entdecken. Die Symbolik der Osterkerze" von Schwester Clara Vasseur von der Abtei Mariendonk ist erschienen. Aus diesem Anlass sprachen in der Choros-Buchhandlung Schwester Clara Vasseur und der Liturgiewissenschaftler Professor Guido Fuchs über die Osternacht und ihre Besonderheiten.
Die Ordensfrau, die selbst seit einigen Jahren prächtige Osterkerzen gestaltet, bedauert die immer kleiner werdende Motivvielfalt bei der Gestaltung. "Wenn man sich etwas eingearbeitet hat, findet man schnell neue Motive."
Symbole wie Kreuz, Wachsnägel, Alpha und Omega seien nicht entscheidend, müssten nicht zwingend auf der Kerze erscheinen. "Das Wichtigste ist, dass es die größte Kerze und dass sie aus Bienenwachs ist", so die Schwester. Und dann sei entscheidend, dass sie entzündet wird bei dem Ruf Lumen Christ, das Licht Christi.
Mit ihrem Buch leistet die Autorin einen Beitrag, dieses Wissen um die Ursprünge der Traditionen zu überliefern. "Es ist eine große Frage: Wie geben wir unsere Tradition weiter? Es ist wichtig, die Osterkerze als Symbol zu sehen, besonders da der Bezug dazu als reine Lichtquelle abhanden gekommen ist." Daher laute die Frage heute: Wo ist das Dunkel meines Lebens?
Guido Fuchs von der Uni Würzburg gab einige Fragwürdigkeiten in der Symbolik der Osternacht zu bedenken. Er verknüpfte diese direkt mit Empfehlungen für die Gestaltung. Die Osterkerze sei Symbol für die Feuersäule, die die Israeliten aus Ägypten führte. "Daher sollte die Gemeinde draußen am Feuer stehen und hinter der Kerze in die Kirche einziehen."
Buch: "Altes neu entdecken. Die reiche Symbolik der Osterkerze" von Clara Vasseur ist im Beuroner Kunstverlag erschienen und kostet 24,80Euro.
Bilder: Das Werk enthält viele Abbildungen von Exsultet-Rollen- viele noch unveröffentlicht. "Das Erscheinen hat sich verzögert, weil es anderthalb Jahre gedauert hat, bis wir die Bildrechte bekommen haben", erklärt Schwester Clara. Die Verhandlungen mit Museen in Süditalien seien endlos gewesen.
Musik: Zum Buch gehört eine CD mit dem Exsultet, in der Paterskirche aufgenommen.